1960-64         1965

Wiederholungen von früheren Hörspielsendungen

Hier werden diejenigen Hörspiele aus der Zeit vor 1965 aufgeführt, die nach 1965 im Programm von Radio DRS wiederholt bzw. neu inszeniert wurden. Die Produktionen erscheinen in der Reihenfolge ihrer Erstsendung.


 
Martin Rost
Stille um L 303

55'
Neuinszenierung Ursendung: 17.3.34
Werner Hausmann
Basel
31.5.51
51 (B-MW, 1 Sdg.)
88 (DRS-2, 2 Sdg.)
SIRZ 10/34, S.308; SIRZ 13/34, S.401; SIRZ 16/35, S.19
Wiederholung 1989 im Rahmen der Reihe "Aus der Hörspielgeschichte"



Albert J. Welti
"Schteibruch" (65')
Dialekt Bearbeitung durch den Autor (?) Verfilmung durch Sigfrit Steiner, 1942 [D&F]
Arthur Welti, Zürich
10.3.42
42 (DRS, 3 Sdg.), 43 (DRS, 1 Sdg.), 44 (DRS, 1 Sdg.), 52 (DRS, 1 Sdg.),
74 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"Das Mundartstück von Albert J. Welti hat im Sommer 1939 im LandiTheater seine Uraufführung erlebt. Die radiophonische Fassung dieses ernsten Spieles stammt aus dem Jahre 1942. Mit Heinrich Gretler, Margrit Rainer, Johannes Steiner und Sigfrit Steiner wirken in den Hauptrollen die gleichen Darsteller mit, die seinerzeit dem Stück auf der Bühne zum Erfolg verholfen haben. In all den Jahren hat dieses Spiel um Gerechtigkeit dank seiner direkten Sprache nichts von seiner Aktualität verloren, und nur die kleinen technischen Mängel lassen uns erkennen, dass seit der Produktion mehr als dreissig Jahre vergangen sind. Unvergessen geblieben sind Heinrich Gretler als Murer und Margrit Rainer als Maitli." [Pgr 3/74, S.15]
 
 

Max Werner Lenz / Emil Hegetschweiler / Arthur Welti
Gross und Kleinbäckerei Tünkli. Eine heitere Familienchronik (36' / 54' / 54' / 62' / 43' / 58' / 58' / 63' / 51' / 57' / 46' / 53')
Dialekt Kopie des Originals (1944) von Schallplatte auf Tonband Musik: Tibor Kasics [D&F]
Arthur Welti, Zürich
22.1.44 / 27.2.44 / 22.3.44 / 20.4.44 / 12.5.44 / 24.6.44 / 29.7.44 / 22.8.44 / 24.9.44 / 30.10.44 / 26.11.44 / 29.12.44
44 (DRS, 12 x 1 Sdg.), 46 (DRS, 12 x 1 Sdg.), 74 (DRS1, 12 x 1 Sdg.)
 
Wiederholung als Dokument im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums von Radio Zürich
 
"'Die neue bunte Monatssendung aus dem Studio Zürich stellt eine Familie vor, deren Domizil sich vermutlich an der Brunnenhofstrasse elfundzwanzig befindet... Bedarf es hier besonderer Aufmunterung zuzuhören?' So wurde anfangs 1944 auf die heitere Familienchronik 'Gross und Kleinbäckerei Tünkli' von Max Werner Lenz hingewiesen. (Ältere Hörer werden sich auch an die Hörspielreihe 'Brunnenhofstrasse' erinnern). In der Bäckerei gelang es den Autoren, direkter als je zuvor, die zeitbedingten Lebensumstände im alltäglichen Rahmen zur Sprache zu bringen. 'Bäcker Tünkli', durch die einmalige Darstellung von Mitautor Emil Hegetschweiler immer noch ein Begriff, bleibt unvergessen und sein Ausspruch: '...ich ha jetzt kä Zyt, bin ime Teig ine...' ist direkt zu einem helvetischen Sprichwort geworden." [Pgr 3/74, S.14]
 
 

Schaggi (Jakob) Streuli
Polizischt Wäckerli. Moralisches und Kriminelles aus Allenwil (54' / 50' / 58' / 51')
17 Folgen, 1949/50 Verfilmung durch Kurt Früh, 1955 [L+L]
Arthur Welti, Zürich
11.4.50 / 4.5.50 / 27.5.50 / 30.6.50
50 (DRS, 4.x.1 Sdg.), 78 (DRS1, 4 x 1 Sdg.)
 
"Die folgenden Briefausschnitte beziehen sich auf eine Sendereihe, deren 1.Folge im Januar 1949 ausgestrahlt wurde.
Lieber Schaggi Streuli!
Was sagen Sie zu folgender Idee: wir gründen um die Figur eines Polizisten (genannt Landjäger) einer mittelgrossen Ortschaft, eine Familie, ja mehr als das: das ganz bestimmte Milieu eben eines Polizeiwachtpostens oder wie man dem sagen mag. Sie schreiben den Text. Ich denke mir, dass Sie den Polizisten selbst spielen. Einverstanden? Überlegen Sie sich doch alles einmal und seien Sie für heute bestens gegrüsst von Ihrem Arthur Welti.

Lieber Herr Welti!
Besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Ich mache mich mit Freude an die Arbeit. Was meinen Sie zu dem Titel: 'Polizist Wäckerli'? Ich stelle mir einen währschaften Landjäger in einer schweizerischen Kleinstadt vor. Es soll natürlich kein Wachtmeister Studer werden, denn es gibt ja auch noch andere 'wackere' Polizisten im Lande. Als Untertitel schlage ich vor 'moralisches und kriminelles aus Allenwil'. Und dass ich zugleich auch die Titelrolle spielen kann sollte sich, wie ich hoffe, auf die Sendungen nicht nachteilig auswirken.
Mit herzlichen Grüssen, Ihr Schaggi Streuli. [Pgr 3/74, S.16]
 
 

Friedrich Dürrenmatt
Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen (40')
Übernahme vom BR Radio Beromünster, 1961 [D&F]
Walter Ohm, München
[11.12.72]
51 (BR), 72 (DRS2, 1 Sdg.)
 
"Dürrenmatts 'Nächtliches Gespräch' ist ein HörspielKlassiker. Am gleichen Abend ist das 1951 entstandene Werk auch als Oper, eine Komposition des Tschechen Jiri Smutny, auf tschechisch gesungen, zu hören." [Pgr 3/72, S.16]
 
 

Heinrich Danioth
Und wieder gingen die Lawinen nieder... Der sechste von den sieben Tagen. Ein Schicksal in den Bergen (56')
Bearbeitung durch den Autor (?) Musik: Franz Xaver Jans [L+L]
Eugen Aberer, Basel
17.1.52
52 (DRS1, 2 Sdg.), 54 (DRS1, 1 Sdg.), 68 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Friedrich Dürrenmatt
Die Panne (82')
Alfons Hoffmann, Bern
26.4.56
56 (DRS1, 1 Sdg.), 60 (DRS1, 1 Sdg.), 61 (DRS1, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Friedrich Dürrenmatt
Herkules und der Stall des Augias (100')
Übernahme vom BR Musik: Tibor Inczedy [D&F]
Walter Ohm, München
26.6.56
56 (BR1, 1 Sdg.; BR2, 1 Sdg.), 71 (DRS2, 1 Sdg.)
 
Buchausgabe: Zürich (Arche)
Erstsendung NWDR Hamburg, 1954
Sendung zum 70.Geburtstag von Gustav Knuth am 7.Juli 1971
 
"Herkules, Nationalheld vom Zuschnitt eines modernen ProfiBoxers, soll das Land Elis von seinem Mist befreien, unter dem es zu ersticken droht. Aber er kann die löbliche Absicht nicht verwirklichen, da die Einwohner des geplagten Landstrichs es am Ende vorziehen, in dem angestammten und wohlvertrauten Morast weiterzuleben.
Die Hauptrolle spielt Gustav Knuth." [Pgr 2/71, S.12]
"Nur mit Hilfe bezahlter PublicityManager kann der Nachwelt eine Tat überliefert werden, die in Wahrheit nie stattgefunden hat." [Produktionszettel, mit Bleistift gestrichen]
 
 

Max Werner Lenz
Held wider Willen (5 Folgen) (32' / 37' / 41' / 40' / 55')
[D&F]
Robert Bichler, Zürich
16.10.58 / 12.5.61 / 9.5.61 / 26.5.61 / 2.6.61
58 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.), 61 (DRS1, 4 x 1 Sdg.), 61 (DRS1, 1 Sdg.) [Wdh. 1.Folge], 87 (DRS1, 5 x 1 Sdg.)
 
"Hörspielreihe in 5 Folgen verteilt auf mehr als zwei Jahre...?
Warum aus einem Hörspiel aus dem Jahre 1958 eine ganze Reihe geworden ist, erklärte der Autor damals so:
'Das Echo aus Hörerkreisen war erfreulich stark und zustimmend. Viele Zuschriften enthielten die Frage: Wann kommt die Fortsetzung? Darüber war ich etwas beunruhigt. Für mich war das Hörspiel gewissermassen abgeschlossen. Ich habe die handelnden Personen in meinem Geist in den Ruhezustand versetzt. Doch hie und da kam jener junge Held wieder Willen zu nächtlicher Stunde über die Treppen der Erinnerung an mein Bett gestiegen und sagte leise und betrübt: 'Äxgüsi, chönnted Sie sich nöd entschlüsse, mis Schicksal e chly meh uuszboue?...''
So schrieb der Autor zwei Jahre später eine Fortsetzung, in der sein passiver Held vor neue Prüfungen gestellt wird, die mehr von ihm verlangen als einen Sprung ins Wasser.
Max Werner Lenz (18871973) arbeitete zuerst als Textilzeichner, bevor er sich zum Schauspieler ausbilden liess. Er spielte in München, Frankfurt und Dessau. 1931 kehrte er in die Schweiz zurück. Er war neben seiner Tätigkeit als Dramatiker Regisseur, Darsteller, Conferencier und Texter beim Cabaret Cornichon. Ab 1945 trat er zusammen mit Elsie Attenhofer, für deren Programme er die meisten Texte verfasste, in der Schweiz und in Deutschland auf. Lenz war auch Verfasser von Feuilletons, Hörspielen, Gedichten und dem erfolgreichen Roman: 'Fahrerin Scherrer'. Er erhielt das Ehrenbürgerrecht seiner Wohngemeinde Bassersdorf." [Pgr 2/87, S.12]
 
1./2.Folge:
"In der ersten Folge machten wir die Bekanntschaft mit der Familie Hauser. Vater Hauser, Baumeister, Inhaber einer Baufirma, ist das wahre Oberhaupt seiner Familie. Sein Sohn Ferdy schlägt gar nicht dem Vater nach. Er sei ein verschlossener, introvertierter 'Typ', erklärt seine Schwester Miggi dem Vater; sie besucht psychologische Vorlesungen und fährt einen rassigen Sportwagen. Die Mutter möchte die Spannungen in der Familie ausgleichen. Der cholerische Vater versteht sich mit Ferdy nicht besonders gut. Ferdy hat keine Freude am Baugeschäft. Er liest gerne Bücher und ist froh, dass ihn sein Götti, Buchhändler Haller, als Stift in seinen Laden genommen hat.
Da passiert etwas Unerwartetes. Ferdy rettet ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken. Diese Heldentat kommt für den Vater ganz unerwartet. Er hat plötzlich das Gefühl, hinter Ferdy stecke doch mehr als er geglaubt hat. Ferdy will aber nichts wissen von Heldenverehrung. Eine ehemalige Schulkameradin, Olga Weber, die im Gegensatz zu Ferdy in der Schule immer die besten Noten bekommen hat, taucht im Buchladen auf. Diese Olga spielt von jetzt an eine wichtige Rolle. Sie beginnt mit einer Velotour und endet vorläufig mit einer Heirat." [Pgr 2/87, S.13]
 
3.Folge:
"Olga und Ferdy sind seit drei Jahren verheiratet. Olga und Vater Hauser leben auf Kriegsfuss. Olga will nicht, dass Ferdy einen Zustupf vom Vater annimmt. So leben die Beiden schlecht und recht von Ferdys Buchhändlerlohn. Götti Hallers Buchhandlung ist keine Goldgrube. Der kleine Lohn stört die Harmonie nicht. Es gibt andere Probleme. Nach Olgas Meinung ist Ferdy ein Dichter. Ferdy will seine seelische Buchhaltung nicht revidieren und Olgas Eifersucht auf Frau Keller die Mutter des kleinen Mädchens, das Ferdy gerettet hat geht ihm auf die Nerven. Vater Hauser leidet an einer Herzkrankheit. Als er sich über Miggis Mann, seinen charmanten Schwiegersohn Alain Bardet, den er ins Geschäft genommen hat, so aufregt, dass er einen schweren Anfall erleidet, muss Miggi Ferdy berichten, dass es mit dem Vater ganz bös stehe." [Pgr 2/87, S.14]
 
4.Folge:
"Vater Hauser ist tot.
Mit dem Geschäft steht es schlecht.
Miggi, also Frau Bardet, kann die Firma allein nicht halten, und Ferdy hat andere Interessen. Es steht zu befürchten, dass das Elternhaus verkauft werden muss. Das würde für die kranke, depressive Mutter den Tod bedeuten. In einer Bar, in die Ferdy aus Verwirrung nach Olgas Vorwürfen über seine Passivität und einer mehr als überraschenden Liebeserklärung von Frau Keller, etwas verstört geraten ist, trifft er seinen ehemaligen Schulkollegen Ruedi Anderegg, der hier sein Handelsdiplom feiert. Alkoholisiert und von Ruedis guter Laune angesteckt, stellt Ferdy seinen Freund als Kaufmännischen Leiter in der vom Konkurs bedrohten Firma Hauser ein.
Zuhause kommt es zwischen Olga und dem beschwipsten Ferdy zu einem Ehekrach. Olga schmeisst zuerst Ferdys Pyjama und darauf ihn selbst aus dem gemeinsamen Schlafzimmer." [Pgr 2/87, S.15]
 
5.Folge:
"Ende gut, alles gut. Ferdy rettet mit seinem Freund Anderegg das Geschäft vor dem Konkurs. Das Elternhaus muss nicht verkauft werden. Versöhnung auf der ganzen Linie. Der Held wider Willen kann sich nach all diesen Wirren und Kämpfen und 'Heldentaten' wieder auf das besinnen, was ihm am liebsten ist neben seiner Olga natürlich und dem sich ankündigenden Zuwachs auf seine Bücher, wenn er Zeit für sie findet. Das aber wäre bereits wieder eine andere Geschichte.
Die Hauptrollen in dieser Produktion aus einer fast guten RadioHörspielZeit waren besetzt mit:
Lisa Burkhard und Peter W.Loosli als Elternpaar Hauser,
Hans Jedlitschka als Held wider Willen,
Elisabeth Wenger als seine Schwester Miggi,
Esther Widmer als die charmante, gescheite Olga Weber,
Flavia Schnyder als Frau Keller
und vielen anderen.
Den Lehrer Walser, der die Fäden des Schicksals in der Hand zu halten scheint, spielte der Autor Max Werner Lenz." [Pgr 2/87, S.16]
 
 

Friedrich Dürrenmatt
Abendstunde im Spätherbst (42')
Prix Italia 1958 [D&F]
Ernst Schönwiese, Wien
[5.9.68]
58 (ORF), 68 (DRS2, 1 Sdg.), 85 (B2, 1 Sdg.)
 
r+f, 33/68, Guido Wiederkehr, 6 x Prix Italia
 
 

Friedrich Dürrenmatt
Abendstunde im Spätherbst (Herr Korbes empfängt / Ein Abend im Spätherbst) (45')
[D&F]
Kurt Bürgin, Bern
20.3.58
58 (DRS2, 2 Sdg.), 59 (DRS1, 1 Sdg.), 64 (DRS1, 1 Sdg.), 68 (DRS2, 1 Sdg.), 80 (DRS2, 1 Sdg.), 85 (DRS2, 1 Sdg.)
 
r+f, 33/68, Guido Wiederkehr, 6 x Prix Italia
 
Zu Gustav Burmeesters Inszenierung für den NDR (1957) siehe Pgr SWF 82/83, S.43"Friedrich Dürrenmatt errang 1958 mit 'Abendstunde im Spätherbst' den begehrten Preis. Er stellte darin die Frage nach dem Verhältnis des Schriftstellers zu seinem Werk. Korbes ist ein Mann von herkulischen Ausmassen, der für seine Kriminalromane den Nobelpreis bekommen hat. Der Schweizer Fürchtegott Hofer beschattet ihn jahrelang, bis er den lückenlosen Beweis erbringen kann, dass Korbes nichts schreibt, was er nicht in Wirklichkeit erlebt hat, und dass er daher ein mehrfacher Mörder ist. Hofer muss seinen Drang, das Resultat seiner Detektivarbeit dem berühmten Schriftsteller in dessen Hotelsuite mitzuteilen, mit dem Leben bezahlen. Er wird posthum zum Romanhelden. Dürrenmatt macht sich mit seinem Hörspiel fundiert und mit satirischer Schärfe über den Literaturbetrieb, die Schweizer, aber auch über die sensationslüsterne Menschheit überhaupt lustig. Lacht das Publikum und es hat oft Anlass dazu , lacht es daher meist über sich selbst; und wo es ihm unheimlich wird, erschrickt es vor seinem eigenen Schatten." [r+f 33/68, Guido Wiederkehr]
 
"'Der Herr Korbes muss ein recht böser Mann gewesen sein.' (Gebrüder Grimm)
Für 'Abendstunde im Spätherbst' erhielt Friedrich Dürrenmatt 1958 den 'Prix Italia'. Es war der Österreichische Rundfunk, der das Werk eingereicht hatte. Radio DRS wiederholt seine eigene Produktion zum 65.Geburtstag des Autors (5.Januar 1986). Beruhen die von Dichtern geschilderten Morde auf Tatsachen, oder sind es Produkte der Phantasie? Hobbydetektiv Fürchtegott Hofer überführt den Erfolgsautor Maximilian Friedrich Korbes des tatsächlichen Mordes an allen seinen Opfern und liefert ihm damit den Stoff für ein neues Hörspiel...
Mit Carl Kuhlmann (Korbes) und Walter Roderer (Hofer)." [Pgr 3/85, S.19]
 
 

Maria Simmen
Der Vetter aus Amerika (60')
Dialekt erster Preis im HörspielWettbewerb der SAFFA 1958 [L+L]
Hans Haeser, Basel
31.7.58
58 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.), 61 (DRS1, 1 Sdg.), 70 (DRS1, 1 Sdg.),
79 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"Im HörspielWettbewerb der SAFFA (1958) wurde das Dialekthörspiel der Luzerner Autorin mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Es ist der Schweizer Hausfrau gewidmet, deren Leistung und Hingabe man so oft mit entmutigender Selbstverständlichkeit hinnimmt.
Darsteller: Helli Stehle, Hans Haeser, Uller Dubi, Katharina Stettler, Werner Hausmann und Peter Banga." [Pgr 1/79, S.14]
 
 

Maria Simmen
's schwarz Schoof. Zwischenfall im Gymnasium. Hörspiel in Luzerner Mundart (76')
Dialekt Luzerner Mundart [L+L]
Helli Stehle, Basel
30.12.58
58 (DRS1, 1 Sdg.), 59 (DRS1, 1 Sdg.), 61 (DRS1, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
r+f 25/66, S.43, H.H., Hörspielwiederholungen im Juli und August
 
 

Rudolph Bolo Mäglin
Der Ruesser. Eine fasnächtliche Hörnovelle (42')
Dialekt Baseldeutsch Bearbeitung durch den Autor [L+L]
Hans Hausmann, Basel
16.2.59
59 (DRS1, 1 Sdg.), 60 (DRS1, 1 Sdg.), 68 (DRS1, 1 Sdg.)
 
Die Novellen-Vorlage wurde 1958 mit dem Hauptpreis ausgezeichnet



Martha Baumgartner
Dr Autofimmel (41')
Dialekt [D&F]
C.F. Vaucher, Zürich
9.5.59
59 (DRS1, 1 Sdg.), 67 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Gertrud Grün-Schweizer
Vermisst wird: Pfarrer Mohr aus der Schweiz (75')
Hörnovelle [L+L]
Hans Haeser, Basel
10.8.59
59 (DRS1, 2 Sdg.), 61 (DRS1, 1 Sdg.), 72 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Helene Bossert
's weiss niem nüt dervo (41')
Dialekt Baselbieter Mundart [L+L]
Hans Haeser, Basel
10.7.60
60 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.), 69 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Arthur Welti
Napoleon von Oberstrass
(62')
Typoskript
Typoskript bei SLA, Bern
Neuinszenierung 1961 Erstsendung 1938
Karl Meier, Zürich
12.3.61
61 (DRS, 1 Sdg.), 86 (DRS1, 2 Sdg.)
 
Wiederholung im Rahmen des Jubiläums 2000 Jahre Zürich
 
"1838: Prinz Louis Napoleon, der nachmalige Napoleon III., weilt im Schweizer Exil, im thurgauischen Arenenberg. Das mächtige Frankreich verlangt seine Ausweisung und bringt die Schweiz damit in eine heikle Lage, denn Louis Napoleon ist thurgauischer Ehrenbürger und Hauptmann der schweizerischen Artillerie. Sollen die Schweizer Behörden um des Friedens willen dem Antrag stattgeben oder unter Berufung auf ihre Autonomie und das Asylrecht es auf eine Kraftprobe ankommen lassen?
In dieser Situation sieht die kleine Gemeinde Oberstrass die einmalige Chance, aus kleinbürgerlich verschlafener Provinzialität auszubrechen: ängstlichem Duckmäusertum setzt sie den liberalen Freiheitsgedanken entgegen und ernennt kurzerhand und in eigener Verantwortung Louis Napoleon zum Ehrenbürger von Oberstrass was beinahe einen Krieg auslöst.
Das Hörspiel, 1938 geschrieben und erstaufgeführt, fand bei Presse und Publikum grossen Anklang: Parallelen zu aktuellen Ereignissen waren unübersehbar, die Zeichen der Zeit wurden richtig erkannt. Auch heute noch (und wieder) ist das Thema Flüchtlingspolitik und Asylrecht an der Tagesordnung.
Wir wiederholen 'die komische Geschichte, die beinahe ernst wurde' in einer Neuinszenierung aus dem Jahre 1961, dem Todesjahr ihres Autors, Arthur Welti (geb.1901), der fast dreissig Jahre lang als Autor und Regisseur zahlreicher Hörspiele und Hörfolgen, als Sprecher und vielseitiger Reporter das schweizerische Radioschaffen massgeblich mitgeprägt hat." [Pgr 3/86, S.14]
 
 

Kurt Früh / JeanPierre Gerwig
Es Dach überem Chopf (5 Folgen) (45' / 60' / 60' / 60' / 60' // 270' total)
Dialekt Hörspielreihe Verfilmung
Walter Wefel, Zürich
1.9.61 / 8.9.61 / 15.9.61 / 22.9.61 / 29.9.61
61 (B-MW, 5 x 1 Sdg.), 62 (B-UKW, 5 x 1 Sdg.), 84 (DRS-1, 5 x 1 Sdg.)
 
r+f 34/61, S.10 f; r+f 37/61, S.6 f; TA, 1.12.84, Heiko Strech, Wiedergehörter Caduff
 
 

Gertrud Lendorff
Im Haus zum goldenen Engel (10 Folgen) (39' / 50'/ 66' / 45' / 56' / 58' / 49' / 67' / 35' / 37')
Hörspielreihe [L+L]
Willy Buser, Basel
16.10.61 / 23.10.61 / 31.10.61 / 6.11.61 / 13.11.61 / 20.11.61 / 27.11.61 / 4.12.61 / 11.12.61 / 18.12.61
61 (DRS1, 10 x 1 Sdg.), 66 (DRS1, 10 x 1 Sdg.)
 
 

Klaus Steiger
Wegen Faulheit entlassen. Radiokomödie nach einer wahren Begebenheit (54')
Komödie Musik: Klaus Cornell
Alfons Hoffmann, Bern
21.10.61
61 (DRS1, 1 Sdg.), 63 (DRS2, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
r+f 25/66, S.43, H.H., Hörspielwiederholungen im Juli und August
 
 

Otto Steiger
Dr. Bernhard und sein Gast (49')
[D&F]
Walter Wefel, Zürich
23.11.61
61 (DRS1, 1 Sdg.), 62 (DRS2, 1 Sdg.), 75 (DRS) (?)
 
 

Hans Haeser
Eusebius Bitterli kauft ein Souvenir. Ein neues Abenteuer des unfreiwilligen Amateurdetektivs (83')
Dialekt Kriminalhörspiel Musik: Hans Moeckel [L+L]
Hans Hausmann, Basel
(?)
62 (DRS) [Erstsdg.: Abt.Unterhaltung], 63 (DRS2, 1 Sdg.),
72 (DRS1, 1 Sdg.), 86 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"Der unfreiwillige AmateurDetektiv Eusebius Bitterli geht auf eine zunächst harmlose Ferienreise in eine grössere Stadt. Der Umstand aber, dass er seine Haushälterin, Frau Zimmerli, freundlicherweise mitgenommen hat, und der Kauf eines etwas umfangreichen Souvenirs bringen die bewusste Lawine ins Rollen, aus der sich der an sich friedliche Verfasser von Kriminalromanen am Schluss 'malgrë lui' als Held herausarbeitet.
Die Hauptrollen in dieser Produktion aus dem Jahr 1962 spielen Ruedi Walter und Margrit Rainer." [Pgr 1/72, S.10]
 
 

Eduard Stäuble
Das Gericht (58')
historisches Hörspiel Musik: Walter Furrer
Alfons Hoffmann, Bern
26.7.62
62 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
r+f 25/66, S.43, H.H., Hörspielwiederholungen im Juli und August
 
 

Schaggi (Jakob) Streuli
Polizischt Wäckerli in Gefahr (5 Folgen) (47' / 48' / 45' / 56' / 53')
Dialekt Kriminalhörspiel Verfilmung durch Sigfrit Steiner, 1966 [D&F]
Walter Wefel, Zürich
12.10.62 / 19.10.62 / 26.10.62 / 2.11.62 / 9.11.62
62 (DRS1, 5 x 1 Sdg.), 82 (DRS1, 5 x 1 Sdg.)
 
TA, 29.4.85, Ursula Kägi, Das Hörspiel in der deutschen Schweiz.
Auf Polizist Wäckerlis Ruinen blüht der neue Realismus
 
"Der überwältigende Erfolg, den Schaggi Streuli mit der Erfindung seines 'Polizist Wächerli' hatte (17 Folgen, vom Januar 1949 bis Juni 1950), bewogen das Radio und den Autor, nach dem 'Landarzt Dr.Hilfiker' (12 Folgen, vom September 1952 bis August 1953), der 'Oberstadtgasse' (10 Folgen, vom Oktober 1955 bis März 1956), der 'Familie Heiri Aeppli' (10 Folgen, vom Januar bis April 1960), den Polizisten wieder zum Leben zu erwecken." [Pgr 2/82, S.11]
 
"In der Radiozeitung vom 12.Oktober 1962 war die neue Sendereihe so vorgestellt worden:
'Schaggi Streuli, der kluge und feine Beobachter des Volkes, der einfachen Leute, der Reichen und Armen, Autor und Schauspieler Schaggi Streuli hat für die Hörer von Radio Beromünster dieses neue Spiel geschrieben, das Studio Zürich an fünf aufeinanderfolgenden Freitagen sendet. Diese Hörspielfolge wird uns viele neue und interessante, sympathische und unsympathische Bekanntschaften vermitteln.'" [Pgr 2/82, S.12]
 
 

Jakob Bührer
Auf tönernen Füssen (44')
[D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
13.1.63
63 (DRS2, 2 Sdg.), 74 (DRS1, 1 Sdg.), 82 (DRS1, 2 Sdg.)
 
Tele 43/82, S.49, , Roter Jakob
NZZ, 13.11.82, che., "Auf tönernen Füssen" ein Hörspiel von Jakob Bührer
 
Wiederholung im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums, 1974
 
"Auch der heute 92jährige Schriftsteller und Dramatiker gehört mit seinen zeitkritischen Hörspielen zu den Autoren, die regelmässig am Radio zu Worte gekommen sind. Beim Hörspiel 'Auf tönernen Füssen' handelt es sich um eine Arbeit aus dem Jahre 1962. Damals schrieb Bührer zu seiner Arbeit:
'Man begreift es hinterher nicht. Wie konnte es zum zweiten Weltkrieg, zu den ungeheuren Verbrechen der Nazis kommen? Die Tatsache, dass Menschen zu all dem fähig waren, macht das Unbehagen, die seelische Not vieler Menschen unserer Gegenwart aus. Auch den 'Zorn der jungen Männer', die sich nicht erklären können, wie ihre Väter zuliessen, dass es so weit kam. Diesem Unbehagen, diesem Zorn liegt auch das uneingestandene Bekenntnis zugrunde, dass es sich um eine 'Kollektivschuld' handle. 'Wenn solche Dinge geschehen, dann liegt die Schuld beim Volk', heisst es in einem Gedicht.'" [Pgr 3/74, S.20]
"Zu Jakob Bührers 100.Geburtstag am 11.November wiederholen wir dieses Hörspiel, das 1962 entstand und im Januar 1963 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, mit dem stillen Verdacht, dass man sich heute scheuen würde, einen so provokativen Text zu produzieren." [Pgr 3/82, S.12]
 
[...] "Wichtiger ist, dass er einer der am meisten verkannten Autoren unseres Landes blieb, ein Weggeschwiegener, ein 'Roter'. 'Es gibt Schriftsteller, die untergehen, und mein verstorbener Mann gehört halt dazu.' Dieser Satz stammt von Emmy Bührer, der Witwe des 1882 geborenen und im MethusalemAlter von 96 Jahren im Tessin gestorbenen Jakob Bührer." [...] [Tele 43/82]
 
 

Max Frisch
Rip van Winkle (78')
eigene Bearbeitung [D&F]
Walter Wefel, Zürich
17.1.63
63 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.), 71 (DRS2, 1 Sdg.),
87 (DRS2, 1 Sdg.)
 
Erstsendung vom Bayerischen Rundfunk München als Gemeinschaftsproduktion mit dem Südwestfunk BadenBaden und Radio Bremen am 16.Juni 1953, Wdh. u.a. 15.5.71 / 31.10.77 / 19.10.84
Wiederholung zum 60.Geburtstag von Max Frisch am 15.Mai 1971
Buchausgabe: Stuttgart (Reclam) 1969
 
"'Wir machen uns ein Bildnis von einem Menschen und lassen ihn nicht aus diesem Bildnis heraus. Wir wissen, so und so ist er gewesen, und es mag in diesem Menschen geschehen, was will, wir dulden es nicht, dass er sich verwandle.'
Das ist ein Thema, dem wir in den Werken von Max Frisch immer wieder begegnen. In 'Rip van Winkle' erleben wir den Kampf eines Mannes, der nicht mehr das sein will, was die Vorstellung der anderen aus ihm gemacht hat, der auszubrechen sucht in ein Leben nach seiner eigenen Vorstellung und sei es nur in der Phantasie.
In den Hauptrollen: Kathrin Schmid, Peter Arens und Wolfgang Reichmann." [Pgr 2/71, S.5]
 
"'Rip van Winkle' ist ein altes Märchen aus der Zeit der ersten niederländischen Einwanderer nach Manhattan. Dieses Märchen wurde von Max Frisch in die Gegenwart verlegt: Der Bildhauer Anatol Wadel gerät, als er nach langer Abwesenheit wieder in seine Heimat reist, mit einem Zöllner in Streit, wird verhaftet und als ehemals prominenter Bürger der Stadt identifiziert. Er aber leugnet mit voller Überzeugung auch Frau und Freunden gegenüber , jener Mann zu sein; denn er weiss, dass er längst ein anderer ist, der mit der Person, zu der man ihn wieder stempeln möchte, nicht das geringste mehr zu tun hat. Die VorForm von Max Frischs berühmtem Roman 'Stiller'." [tvrz 43/77, S.51]
 
 

Lilian Westphal
Interview mit dem Tierkreis (76')
Lilian Westphal, Zürich
9.6.63
63 (DRS1, 1 Sdg.), 64 (DRS2, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Jürg Federspiel
Herr Hugo (73')
CoProduktion HR/RDRS [D&F]
Erich Holliger, Zürich
5.9.63
63 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS2, 1 Sdg.)
 
 

Walter Oberer
Das Geständnis der Sabine Kruschka (52')
Musik: Klaus Sonnenburg [D&F]
Walter Oberer, Basel
24.10.63
63 (DRS1, 1 Sdg.), 64 (DRS2, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
r+f 25/66, S.43, H.H., Hörspielwiederholungen im Juli und August
 
"Was erlebt der Mensch, was geht in ihm vor, wenn seine 'wunderbare Maschine', das Herz aussetzt; wenn er durch äussere Einwirkungen auf jenen Scheitelpunkt geworfen wird, wo er für einige Augenblicke das eine Reich noch nicht verlassen und das anderer noch nicht betreten hat. Das ist die Frage, mit der sich das Hörspiel 'Das Geständnis der Sabine Kruschka' befasst.
Die äussere Handlung der Erfindung ist eine alltäglicher Vorgang: Ein Patient muss sich im Spital einer Operation unterziehen. Diesen Anlass benützt die Fabel, schaltet sich ein und schildert nun die Vorstellungen, Erlebnisse, das dunkle Trauma, das aus den Räumen der Erinnerungen und der ZukunftsAhnungen, auf uns einstürzt. Wie Katarakte, die unter geheimnisvollen Pressungen die dünne VerschlussSchicht aufbrechen, überfluten die Bilder die innere Landschaft und münden im Höhepunkt (eine Art Beichte) in den grossen Strom des Wunsches nach der Teilhaftigkeit der Gnade, der Übereinkunft und Aussöhnung mit den ewigen Kräften, die den Menschen und die Welt bewegen." [r+f 25/66, S.43]
 
 

Klaus Steiger
Die Nacht vor Weihnachten (55')
Bearbeitung durch den Autor (?) [D&F]
Joseph Scheidegger, Basel
5.12.63
63 (DRS1, 1 Sdg.), 66 (DRS1/2, 1 Sdg.)
 
"Klaus Steiger über sein heute als Wiederholung ausgestrahltes Hörspiel: Die Nacht vor Weihanchten ist eine gespenstische und unheimliche Nacht, und die Erzählung ist nicht eine Weihnachtsgeschichte, wie man sie bei uns lesen oder hören kann. Sie ist ein russisches Wintermärchen aus der Ukraine und eine der vielen Geschichten aus Dikanka. Dikanka heisst ein Dorf in Russland ud ist so wirklich und unwirklich wie Seldwyla in der Schweiz. Nikolai Gogol war 22 Jahre alt , als er 'Dikanka und seine Leute' erfand. Das Buch erschien im Jahre 1831. Aber die Geschichten selber sind eigentlich noch älter, denn sie gehen alle auf ukrainische Volksmärchen zurück. ...Wenn wir also den Weg nach Dikanka gefunden haben, und es gar noch Winter ist, und der Schnee fällt und die Stürme brausen, 'dann ist es am schönsten', sagt Gogol, 'wenn sich alle in einen engen Kreis zusammendrängen und einfach drauflos schwatzen. Du lieber Gott! Was da nicht alles erzählt wird! Wo sie nur diese uralten Geschichten herhaben! Und wieviel Angst und Schrecken sie sich einjagen!'" [r+f 50/66, S.XX]
 
 

Ruth Blum
Geldsack & Co. Ein Weihnachtsspiel (61')
Musik: Emil Moser [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
19.12.63
63 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS2, 1 Sdg.), 83 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"Das Adventsspiel 'Geldsack & Co.' erzählt die Geschichte vom reichen Geschäftsmann Herr Geldsack, der es versteht, während der Vorweihnachtszeit einer ganzen Stadt das Geld aus der Tasche zu locken. da klagen Mütter: 'Zehn Franken kost'ne winz'ge Puppe, wir essen nur noch Wassersuppe', da beschweren sich Hausierer, Strassenfeger, Künstler: 'Ja, ja, es sind gar böse Tage, kein Geld im Sack, und nichts als Plage.' Herr Geldsack jedoch meint: 'Nein, gute Tage, meiner Treu, wer schlau ist, scheffelt Geld wie Heu.'
Die Autorin und Lehrerin Ruth Blum hat diese Weihnachtsspiel 1963 zusammen mit ihren Schülern geschrieben. Deren direkte Sprache ist aber auch heute noch, 20 Jahre später, deutlich hörbar. Gleichwohl dürfte dieses Spiel um besondere Werte in der Weihnachtszeit Jung und Alt ansprechen." [Pgr 3/83, S.17]
 
 

Erwin Heimann
Sturmzyt. Ein Wegstück schweizerischer Geschichte im Spiegel von Erlebnis und Dokument
: 1. 1932/33 2. 1933-35 3. 1935/36 4. 1938/39 5. 1939/40 6. Mai-Dezember 1940 7. 1940 bis Sommer 1941 8. Mitte 1941 bis Ende 1942 9. Januar 1943 Juni 1944 10. 6.Juni 1944 8.Mai 1945 (48' / 55' / 51' / 49' / 45' / 49' / 46' / 49' / 60' / 56')
Hörfolge (Sendefolge) Mitarbeiter: Oskar Reck / Hans Rudolf Hubler [L+L]
Hans Gaugler, Bern
8.1.64 / 15.1.64 / 22.1.64 / 29.1.64 / 5.2.64 / 12.2.64 / 19.2.64 / 26.2.64 / 4.3.64 / 11.3.64
64 (DRS1, 10 x 1 Sdg.; DRS2, 10 x 1 Sdg.), 79 (DRS1, 10 x 1 Sdg.)
 
r+f 15/67, S.12/13, vgn., Von der "Sturmzyt" zu "Im chalte Chrieg"
 
"Vor drei Jahren ging eine Sendefolge aus dem Studio Bern zu Ende, die in der deutschsprachigen Schweiz und auch im Ausland ein lebhaftes Echo fand: 'Sturmzyt ein Wegstück schweizerischer Geschichte im Spiegel von Erlebnis und Dokument'. Vom Anfang der dreissiger Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden jene Ereignisse, die das Bild Europas und der Welt prägten, aus schweizerischer Sicht nachgezeichnet am menschlichen und politischen Schicksal einer Bauernfamilie auf dem 'Nussbaum'. Kommentare und Tondokumente rundeten das historische Bild für den heutigen Zuhörer und schufen so eine eindrückliche Einheit von Tatsachenbericht und dichterischer Fiktion." [...] [r+f 15/67, vgn.]
 
 
Paul Pörtner
SchallspielStudie I (12')
Neues Hörspiel Übernahme vom BR Einleitung von Paul Pörtner (30'), kürzere Fassung (9') [D&F]
Paul Pörtner, München
7.2.64
64 (BR2, 1 Sdg.), 65 (BR2, 1 Sdg.), 66 (DRS2, 1 Sdg.)
 
Kirche und Rundfunk 8/64
NZZ, 7.10.66, zd., Hörspielexperimente: Schallspielstudie I und "Offen"
 
"Mit seiner SchallspielStudie I gibt Pörtner eine Art Lehrbeispiel, das einige der vielfältigen Möglichkeiten aufzeigen soll, die uns die Elektronik im akustischen Bereich beschert hat. Der Autor bietet in seiner Studie eine kurze Szene: Den Monolog einer Kranken, illustriert von den Geräuschen im Krankenzimmer, dem Tropfen eines Wasserhahnes und den Schritten der Ärzte und Schwesternauf dem Gang. Mit Hilfe der Elektronik wurden diese Geräusche und die Monologstimme zerlegt, moduliert, vervielfacht, verzerrt und dann vom Autor wieder zusammengesetzt. In der dritten Phase geht Pörtner noch einen Schritt weiter, den ursprünglichen Text völlig verfremdend, indem er nur noch auf KlangAssoziationen und Wirkungen aufbaut und so gewissermassen eine Komposition erreicht, die ihre Entsprechung am ehesten in der modernen Malerei findet.
Zu der SchallspielStudie I gibt Paul Pörtner eine Einleitung (Dauer 29'30, ArchivNr. 65/12 990), in der zahlreiche elektronischakustische Manipulationen mit Beispielen vorgeführt werden. Eine kürzere Einleitung (8'50) ging der Ursendung voraus (...); jetzt unter Nr. Dok 33 122 archiviert. " [Produktionszettel]
 
"Diese von Pörtner sogenannten 'Schallspiele' oder 'Schallspielstudien' entstanden von den Produktionsdaten her gerechnet in den Jahren 1963 bis 1969 und damit im zeitlichen Vorfeld eines Neuen Hörspiels. Ihnen 1961 vorausgegangen waren die gegen ein landläufiges Hörspielverständnis gerichteten und formulierten Überlegungen Friedrich Knillis über 'Mittel und Möglichkeiten eines totalen Schallspiels', die die oppositionelle Entwicklung des Hörspiels Mitte/Ende der 60er Jahre wesentlich mit prägen halfen und auch Pörtner anregten. Da Pörtner Knilli persönlich kannte Knilli trat um 1960 wiederholt als Moderator von literarischen AvantgardeVeranstaltungen auf und moderierte auch eine Ulmer 'MitSpiel'Veranstaltung Pörtners , ist es wahrscheinlich, dass Pörtners Hörspielexperimente ihren Namen dem Buch Knillis verdanken, von dessen Thesen sie sich intentional jedoch deutlich unterscheiden lassen. Primär waren sie für Pörtner der Versuch, sich vom Schreibtisch (als Autor) ebenso wie von der traditionellen Inszenierung mit Schauspielern (Theater) oder Sprechern (Rundfunk) zu lösen durch ein elementares Arbeiten mit den sprachlichen und musikalischen Materialien." [Reinhard Döhl, Von der Klangdichtung zum Schallspiel, in: Klaus Schöning (Hrsg.), Hörspielmacher, Königstein/Ts. (Athenäum) 1983, S.47/48]
 
 

Jürg Federspiel
Orangen vor ihrem Fenster (50')
CoProduktion HR/NDR/RDRS [D&F]
Kurt Hirschfeld, Zürich
21.2.64
64 (DRS1, 1 Sdg.), 66 (DRS1, 1 Sdg.)
 
r+f 33/66, S.V, , Jürg Federspiel, "Orangen vor ihrem Fenster"
 
"In einer französischen Stadt will der Fremde eine Wohnung mieten. Der Fremde ist Deutscher. Während er mit dem Concierge über die Miete spricht, werden Erinnerungen wach. Der Fremde will diese und keine andere Wohnung mieten, weil er und auch seine Frau diese Wohnung bereits kennen. Seine Frau hat hier während des Krieges mit einem deutschen Überläufer gelebt, und er hat als junger Offizier diesen Überläufer auf Befehl natürlich grausam und sinnlos getötet. In Gedanken lebt seine Frau immer noch mit dem 'Riesen' zusammen, führt lange Gespräche mit ihm, beschwört immer neu die Vergangenheit herauf, fürchtet sich plötzlich vor den Konsequenzen und beschliesst mit ihrem Mann dem Mörder des Geliebten wieder zu fliehen." [r+f 33/66, S.V]
 
 

Christoph Geiser
Rangierunglück (25')
Dialekt Dialektbearbeitung: Hans Rudolf Hubler Kurzhörspiel [L+L]
Robert Egger, Bern
5.7.64
64 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS2, 1 Sdg.)
 
 

Erika Gertrud Schubiger
Poppa Nina. Hörgroteske in zwei Szenen (54')
Groteske
Inigo Gallo, Zürich
25.10.64
64 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS1, 1 Sdg.)
 
 

Herbert Meier
Skorpione (47')
[D&F]
Walter Wefel, Zürich
19.11.64
64 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS2, 1 Sdg.)
 
Als Hörspiel verfasst und inszeniert, danach zu einem Fernsehspiel umgearbeitet
 
 

Hans Hausmann / Albert Werner / (Rainer Litten)
Verzell du das em Fährima! Unheimliche und unerklärliche Geschichten
(68' / 70' / 51' / 68' / 56' / 66')
Dialekt (z.T.) Bearbeitungen (z.T.) Hörspielfolge Mitte 50er bis Mitte 60er Jahre unheimliche Geschichten Musik: Hans Moeckel [D&F]
Hans Hausmann, Basel
21.11.64
64 (DRS1, 1 Sdg.), 65 (DRS2, 1 Sdg.), 74 (DRS1, 1 Sdg.),
86 (DRS1, 6 x 1 Sdg.) [6 Folgen aus den Jahren 1962 und 1964]
 
Solothurner AZ, 5.7.(?)86, Peter A. Kaufmann, Sommerliche HörspielReprisen: Sechs FährimaGeschichten
TA, 17.6.86, MarieLouise Stickelberger, Gruseln zum zweiten
Basler Zeitung, 19.7.86, Daisy Reck, "Verzell du das em Fährima!"
Der Bund, 19.7.86, pr., Wiederholung der über 25jährigen Hörspielserie "Verzell du das em Fährima!" auf Radio DRS 1. Das ist Radio das war Radio
 
Wiederholung im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums, 1974
 
"'Verzell du das em Fährima' sagt der Basler, wenn ihn jemand auf den Arm zu nehmen versucht. Aber genau mit dieser Absicht waren die Sendungen mit unheimlichen und unerklärlichen Geschichten um die Mitte der fünfziger Jahre konzipiert worden. Und wenn die Erinnerung nicht trügt, liessen sich die Hörer damals mit Vergnügen 'auf den Arm nehmen' und genossen das Gruseln in lockerer Folge während fast zehn Jahren.
Die heutige Wiederholung stammt aus dem Jahr 1962." [Pgr 3/74, S.19]
 
"Wenn früher jemand in Basel einem harmlosen Mitbürger einen Bären oder ähnliches Getier aufbinden wollte, bekam er jeweils prompt zur Antwort: Verzell du das em Fährima!
Mitte der Fünfzigerjahre gingen der leider viel zu früh verstorbene Werner Wollenberger damals unter vielem anderen auch Filmkritiker der 'Basler Nachrichten' und ich quasi notgedrungen sehr oft ins Kino. Und da war auch ein englischer Streifen, 'Dead of Night', des früheren DokumentarfilmRegisseurs Cavalcanti. Die Story war einfach: fünf Golfspieler sitzen in der Bar des Clubhauses, weil sie wegen des strömenden Regens nicht spielen können. Aus purer Langeweile fangen sie schliesslich an, sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, deren Pointen mit zunehmendem WhiskyKonsum zwangsläufig immer abstruser werden.
Wolli und ich waren nicht nur beeindruckt, sondern witterten auch sofort die Möglichkeit einer RadioSerie das 'DurbridgeTVHalstuch hing hing eben noch in ferner Zukunft. Wir dachten uns also eine Reihe von Situationen aus, in denen sich kleinere Gruppen von Leuten 'eingeschlossen' fühlen z.B. eine auf halbem Weg stillstehende Kabine einer Gondelbahn, und wo ihnen notgedrungenermassennichts anderes übrig bleibt, als sich möglichst haarsträubende, unwahrscheinliche Geschichten zu erzählen, um die Zeit totzuschlagen. Die einzelnen Stories suchten wir uns bei den verschiedensten Autoren zusammen u.a. bei einschlägigen Klassikern wie Edgar Allen Poe gaben weitere in Auftrag und schrieben nicht wenige selbst. In den folgenden Jahren wurde die Tradition von Albert Werner weitergeführt.
Die FährimaSerie machte jahrelang RadioGeschichte, der Erfolg wurde zum 'Strassenfeger' das waren noch Zeiten!" (Hans Hausmann) [Pgr 2/86, S.13]
 
"Mit der Reihe 'Die tausendundzweite Nacht' nehmen die beiden Autoren ein Konzept auf, mit dem Radio Basel vor rund zwanzig Jahren Hunderttausende von Hörern in Bann schlug. 'Verzell du das em Fährimaa', eine Folge gespenstischer, übersinnlicher und grusliger Geschichten aus allen Bereichen der Weltliteratur, lieferte auch das formale Rezept: Episoden, durch eine Rahmenhandlung verknüpft. Freilich sieht nach zwanzig Jahren manches anders aus. So nehmen die Geschwister Treichler für ihr Kaminfeuer-Garn die neusten Erlebnisse [sic!] der parapsychologischen Literatur in Anspruch." [Pgr 3/77, S.11]

1960-64         1965