1978        1980

Markus Keller / Barbara Luginbühl
Eini vo dene (53')
Dialekt Stereo Musik: Benno Kälin HörspielErstling
Charles Benoit, Bern
4.1.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"'Es het vil, wo schwarz loufe öppe achthundert. Das si Särviertöchtere, wo wei es Outo choufe, Chrankeschwöschtere sogar, wo der Schtrich mache, schwarz, u Husfroue chuum isch der Maa ga schaffe, chöme Herre mit em Mäppli ungerem Arm der Maa weiss es beschtimmt, was di Alti macht deheim. Dass si genau ds Gliiche macht wi mir, aber schwarz, he. Zahle keni Schtüüre u nüt. Die si alli nid besser weder mir, u hütt bin i ja o eini vo dene.'
In Monologen und Szenen zeichnen die beiden Autoren das Porträt von Rosa, einer Frau, die seit über zwanzig Jahren auf den Strich geht.
Mit Linda Geiser als Rosa." [Pgr 1/79, S.4]
 
 
 
Gerold Späth
In der Ferne eine Stadt (49')
Typoskript bei SLA, Bern
Stereo Trilogie, 3.Teil Übernahme durch NDR und Dlf 8 [D&F]
Gerold Späth / Markus Kägi, Zürich
6.1.79
79 (DRS2, 2 Sdg.), 79 (NDR3, 1 Sdg.), 79 (Dlf, 1 Sdg.)
 
"'In der Ferne eine Stadt' ist erstens ein Bilderbogen und zweitens ein mindestens zweigleisiges Hörspiel. Das Thema ist breit, nämlich 'die Stadt', also der Ort, wo die Menschen seit Jahrtausenden nah beisammen leben. Jenen drei zeitlosen Figuren des Hörspiels, welche ich die archaischen nenne, ist die Stadt in der Ferne zum einen die Stätte einer schwärmerischen Verheissung, zum zweiten der Ort, wo man sich's wohl oder übel lieber recht als schlecht eingerichtet hat, drittens ein verruchtes Loch, in dem man nicht länger leben kann, das man drum schliesslich verlassen muss, um seine Seele zu retten, sozusagen.
Die anderen Figuren das zweite Gleis leben ganz in und aus der Zeit, die unsere Zeit ist. Allesamt sind sie eigentlich unfähig, über sich hinaus zu denken. Gefangene der Zufälle und Umstände wie die meisten von uns und im Grunde wehrlos. Ein ganz und gar desillusionierter Marktschreier stellt diese irre wirre Welt zur Schau. Und dabei weiss er's genau: auch ich gehöre dazu.
'In der Ferne eine Stadt' kann als dritter Teil einer Trilogie bezeichnet werden, deren erster Teil die 'Morgenprozession' ist; das Mittelstück 'Kalter Tag' ist noch nicht produziert.
Mit: Michael Maassen, Peter Bollag, Wolfgang Warncke, Hanna Burgwitz." [Pgr 1/79, S.4]
 
 
 
Jürgmeier
De Jugedhuusleiter (48')
Typoskript bei SLA, Bern
Dialekt Stereo Auftrag HörspielErstling [D&F]
Walter Baumgartner, Zürich
11.1.79
79 (DRS1, 2 Sdg.), 81 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Die Atmosphäre des Schauplatzes bringt der junge Zürcher Autor aus eigenem Erleben ein. Er hat längere Zeit ein Jugendhaus 'geleitet'.
In seinem ersten Hörspiel einer Auftragsarbeit der Abteilung Dramatik lässt er nicht nur Probleme der Jungen zur Sprache kommen, er beschreibt vor allem die Schwierigkeiten, denen der verständnisvolle, sozial engagierte Erwachsene zwischen den Ansprüchen der Jugendlichen und den Anforderungen der staatlichen Institutionen ausgesetzt ist.
Mit: Peter Holliger, Ella Büchi, Walo Lüönd."
[...] [Pgr 1/79, S.5 ]



Peter Zeindler
Ausbrechen (63')
Typoskript bei SLA, Bern
Stereo Auftrag 2 [D&F]
Walter Baumgartner, Zürich
27.1.79
79 (DRS2, 2 Sdg.)
 
"Im Jahr 1972 konnte die Abteilung Dramatik ein erstes Hörspiel von Peter Zeindler vorstellen: 'Informationen'. In seinem neuen Auftragswerk versucht der Zürcher Autor die Nöte und Zwänge darzustellen, unter denen eine Frau im besten Alter, in geordneten Verhältnissen lebend, leidet. Aber anstatt an Ihren Schwierigkeiten zu zerbrechen, führt Renate ihre fixe Idee so konsequent bis zum Schlusspunkt, dass sich nicht nur der mögliche Kriminalfall, dem sie auf der Spur zu sein glaubt, sondern auch ihr eigener Knoten löst.
Es spielen: Helga Roloff, Inge Bahr, Hanna Burgwitz, Bettina Lindtberg, Renate Steiger, Peter Oehme, Klaus H.Russius und Elmar Schulte." [Pgr 1/79, S.7]
 
 
 
Annemarie und Hans Peter Treichler
Üebig im Gländ. Aus der Reihe: Die tausendundzweite Nacht (4.Folge) (43')
Typoskript
Typoskript bei SLA, Bern
Dialekt Auftrag [D&F]
Martin Bopp, Basel
8.2.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
NZZ, 10.2.79, wg., Hörspiel "Uebig im Gländ"
 
"Der Wiederholungskurs lässt sich an wie jedes Jahr: Es regnet, man stänkert über Küche und Leutnant und den allzu kurzen Ausgang. Bis plötzlich die einsame Alphütte zum Inferno wird: Die Handvoll Funker und TelefonSoldaten, die von hier aus ihre Übungen im Gelände absolvieren, werden Nacht für Nacht zu Zeugen unheimlicher Vorgänge. Stören Hilferufe aus einer fernen Vergangenheit den geregelten Dienstbetrieb, oder erliegen die verschreckten Wehrmänner einer Massenpsychose?" [Pgr 1/79, S.9]
 
 
 
Jeannette König / Rolf Geissbühler
Die Eisenbahn will einen geraden Weg fahren (33')
Stereo Auftrag Abendstudio [D&F]
Martin Bopp, Basel
20.2.79
79 (DRS2, 1 Sdg.)
 
Solothurner Nachrichten, 23.2.79, B.E., Ein unkonventionelles Hörspiel von Radio DRS. Der gerade Weg der Eisenbahn
 
"Man sagt, ja, wissen Sie, das Leben hat seine Tücken, und man meint damit: Die Salatsauce ist zu sauer. Oder man meint: Der Billetautomat ist heute defekt. Man sagt auch: Im Speisewagen sitzen die Fahrgäste an kleinen weissgedeckten Tischen. Man behauptet ausserdem: Ja wissen Sie ich meine nur wenn etwas passieren sollte? Es wird etwas passieren! Und an den Bahnlinien stehen immer noch Bahnwärterhäuschen. Darin wohnt immer noch der Bahnwärter, der Freund der Kleefelder und anderer seltsamer Gärten, der Bahnwärter, der alle Züge im Kopf haben muss.
Es wird etwas passieren! Und die Eisenbahn wird weiterhin einen geraden Weg fahren wollen. Über Würfelzucker, Allgemeine Übersichten u.a.m. wird auch berichtet." [Pgr 1/79, S.10]
 
 
 
Urs Boeschenstein
Ein Kind des Volkes. Jakob Senn 1824 1879. Ein Lebensbericht in drei Teilen; 1. Obenuse; 2. Unedure; 3. Obenabe (55' / 53' / 49')
Tyooskript bei SLA, Bern
Dialekt Musik: Gruppe PAN [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
22.2.79 / 1.3.79 / 8.3.79
79 (DRS1, 3 x 2 Sdg.), 80 (DRS1, 3 x 1 Sdg.)
 
NZZ, 12.7.80, che, "Ein Kind des Volkes" eine willkommene Wiederholung (Hörspiel von U. Boeschenstein)
 
1.Teil: Obenuse
"Obenuse obenhinaus wollte der Handweber Jakob Senn, ein Autodidakt aus Fischental. Mit siebenundzwanzig Jahren beginnt er zu schreiben, neben seiner täglichen Arbeit von 16 bis 18 Stunden. Die letzten zehn Jahre seines Lebens ist er Besitzer einer Glätterei in Montevideo. Seine Rückkehr im Herbst 1878 wirft den 'Erfolglosen' in eine tiefe Depression. Am 3.März 1879 endet das Leben Jakob Senns in der Limmat.
Mit Ella Büchi und Reinhart Spörri." [Pgr 1/79, S.11]
 
2.Teil: Unedure
"Unedure untendurch musste dieser Dichter aus dem ZürcherOberland, der zwanzig Jahre seines Lebens am Webstuhl verbrachte, als es ihm 1858 endlich gelang, der fürchterlichen Enge der 'Heimat' zu entfliehen und in Zürich Arbeit zu finden. Jakob Senn wird Gehülfe in einer Buchhandlung. In seiner Freizeit schreibt er an seiner Lebensgeschichte. Niemand will seinen Roman. Er bleibt bis neun Jahre nach seinem Tod ungedruckt. Nichts, was sich dieser Oberländer Kleinbauernsohn erträumt, wird je Wirklichkeit." [Pgr 1/79, S.12]
 
3.Teil: Obenabe
"Obenabe hinunter ging es mit dem Kind des Volkes immer wieder. Jeder Anlauf, aus der eigenen Enge auszubrechen, endet im Misserfolg. Dem Autodidakt ist der literarische Erfolg versagt. Nicht nur äussere Umstände sind es, die den eigenwilligen Senn hindern. Vor allem hindert er sich selbst durch Ansprüche, denen er nie genügt. Nie erreicht er seine Vorbilder, und dort, wo er Eigenes schreibt, dort genügt er sich selbst nicht. Im März 1879 endet das unglückliche Leben dieses hochbegabten Schriftstellers durch Selbstmord." [Pgr 1/79, S.13]
 
 
 
René Regenass
Unerwartet rasch heimgegangen (48')
Typoskript bei SLA, Bern
Stereo [D&F]
Mario Hindermann, Zürich
24.3.79
79 (DRS2, 2 Sdg.)
 
Radio DRS Pressestelle, rpd., Hörspiel: "Unerwartet rasch heimgegangen
 
"Aus einer Situation, die vorerst nach nichts anderem als nach Alltag riecht, wird die Verstrickung zweier Männer in das Schicksal einer jungen Frau gezeigt. Gefesselt an die Vergangenheit, durch den lebenslangen Existenzkampf unempfindlich geworden für die Nöte des Nächsten, verspielen die beiden Männer die Möglichkeit, der Frau zu helfen. An einem fremden Schicksal reagieren sie ihre Verbitterung, ihr bis zum Zynismus abgestumpftes Mitgefühl ab. Ihres Eigennutzes bewusst, versuchen sie, die Verantwortung für ihr Verhalten einem Dritten aufzubürden." [Pgr 1/79, S.15]
 
 
 
Arnold H. Schwengeler
Kurbericht (40')
Stereo
Klaus W. Leonhard, Bern
29.3.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"'Im Hotelzimmer eines Kurortes findet der Erzähler die Tagebuchaufzeichnungen des 'zufälligerweise vorzeitig' abgereisten Gastes Quirinus Quill. Die Blätter sind bestimmt 'für den, der nach mir kommt'. Die Lektüre enthüllt das Bild eines sensiblen Einzelgängers, der in einem selbsterfundenen Spiel die Welt seiner Vorstellungen mit den nachprüfbaren äusseren Tatsachen vergleicht. Aber das Spiel wird zur Tragödie, als Quill sich in die schöne Irma verliebt. In einem Finale, das die Spannung eines Kriminalromans erreicht, lösen sich schliesslich die Rätsel, die Quill zur Flucht zwingen. Der Erzähler stellt fest, er sei nicht zufällig und vorzeitig, sondern rechtzeitig weggegangen. Denn Schicksal ist das, was einem zufällt...'." [Pgr 1/79, S.16]
 
 
 
Annemarie und Hans Peter Treichler
Rio Mapiri. Aus der Reihe: Die tausendundzweite Nacht (5.Folge) (60')
Stereo unheimliche Geschichten Auftrag [D&F]
Annemarie Treichler, Basel
12.4.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Was sah Anthropologe Patrick Schelling,als ihn ein wilder Indiotanz an den Rand einer Felskluft mitten im bolivianischen Bergurwald führte? Die Psychiater, die ihn seit Jahren betreuen, haben jede Hoffnung auf Antwort aufgegeben. Da entdecken drei junge Abenteurer, im Aussenborder auf dem Rio Mapiri unterwegs, einen verwachsenen Urwaldpfad aus ConquistadorenZeiten. Wird er das Rätsel lösen helfen? In 'Rio Mapiri', der fünften Folge ihrer Serie 'Die tausendundzweite Nacht', weben Annemarie und Hans Peter Treichler aus IndioSagen, Trampergarn und Berichten aus der Kolonialzeit ein neues Netz unheimlicher Geschichten." [Pgr 1/79, S.18]
 
 
 
Markus Michel
Immer nur lächeln (67')
Stereo Übernahme durch SFB, 1981 japanische Produktion, Tokio 1981 2
Amido Hoffmann, Bern
5.5.79
79 (DRS2, 2 Sdg.), 81 (DRS2, 2 Sdg.)
 
"Markus Michel, geboren 1950 in Bern, hat bisher mehrere Theaterstücke und Erzählungen veröffentlicht. 1977 brachten wir sein erstes Hörspiel 'Am Strassenrand abgelegte Träume'. In 'Immer nur lächeln' schildert er das Dienstmädchen Rosa, die 50 Jahre im Haushalt des Herrn Oberst dienen wollte, aber im 49.Jahr ins Altersheim geschickt wurde.
Der Tod des Oberst ist der Angelpunkt, von welchem aus der Autor die Geschichte vorwärts zu ihrem Ende und rückwärts zum Anfang führt. Erinnerungsfetzen stehen neben Träumen. Die einzelnen Szenen sind Steinchen zu einem Lebensmosaik, welches sich jeder Hörer selbst zusammensetzen kann.
Mit MariaMagdalena Thiesing als junge und alte Rosa, Wolfgang Schwarz als Oberst und Gudrun Erfurth als dessen Tochter Fräulein Gertrud." [Pgr 2/79, S.3]
 
 
 
Stefan Lehner
Anatas (38')
Dialekt Oberwalliser Mundart Ausführende: Oberwalliser Hörspielgruppe Produktion ausserhalb des Studios Kriminalhörspiel (?) Auftrag HörspielErstling [L+L]
Rudolf Stalder, Bern
6.5.79
79 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"Unter den Mineralien ist der Anatas nicht besonders auffällig, aber doch recht wertvoll.
So ein Steinchen aus dem Binntal spielt hier als Liebespfand die Hauptrolle und stiftet einige Verwirrung und Aufregung. Dass das erste Hörspiel des Oberwallisers Stefan Lehner trotzdem nicht zum simplen Krimi gedeiht, ist dem Autor hoch anzurechnen.
Die Aufnahmen mit der Oberwalliser Hörspielgruppe sind im Herbst 1978 in Visp entstanden." [Pgr 2/79, S.3]
 
 
 
Ernst Eggimann
Mir hei nume ds Beschte wöue
(42')
Dialekt Stereo Auftrag
Charles Benoit, Bern
10.5.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
NZZ, 12.5.79, che, Hörspiel "mir hei nume ds Beschte wöue"
 
"Eine ideale Familie: gut situiert, angesehen, ohne finanzielle Sorgen. Die Eltern haben alles für ihre Tochter getan. Sie haben gerne auf ihr Vergnügen verzichtet, damit die kleine Susi abends nicht allein sein musste. Später haben sie ihr ihr volles Vertrauen geschenkt; sie sollte lernen, selber zu entscheiden. Und das alles hat sich gelohnt: Nie hat Susi in der Schule Schwierigkeiten gehabt. Nie ist sie zu spät nach Hause gekommen. Nie hat sie etwas gegen den sonntäglichen Familienausflug gesagt. Nie hat sie den Wunsch geäussert, ohne Eltern in die Ferien zu fahren. Eine ideale Familie!
Dieses Hörspiel schrieb Ernst Eggimann im Auftrag von Radio DRS.
Mit Linda Geiser und Franz Matter." [Pgr 2/79, S.4]
 
 
 
Renata Münzel
Schön wär's! (41')
Dialekt Stereo Auftrag [D&F]
Katja Früh, Basel
24.5.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Schön wär's! Einfach abhauen. Weg vom grauen Alltag. Den Schwierigkeiten in der Schule, dem Unverständnis der Eltern entfliehen und im Süden von Luft und Liebe leben. Maja und Kathrin, zwei fünfzehnjährige Schulmädchen, versuchen diese Träume zu verwirklichen." [Pgr 2/79, S.6]
 
 
 
Fritz Gafner
Saul und David (50')
Typoskript bei SLA, Bern
Stereo Bearbeitung durch den Autor Musik: Martin Derungs 6
Walter Baumgartner, Zürich
2.6.79
79 (DRS1, 1 Sdg.; DRS2, 1 Sdg.)
"Der Autor schreibt zu seinem Hörspiel, das aus einem Text für die Marionettenbühne entstanden ist:
'Das Hörspiel 'Saul und David' habe ich ganz neu erarbeitet und zwar aus zwei Gründen: Erstens finde ich den Stoff und die Interpretation des Stoffes heute wieder äusserst aktuell (die Geschichte scheint sich im Nahen Osten stets zu wiederholen), und zweitens: Ich habe eine Konzeption gefunden, die mich überzeugt: Die Geschichte wird wie eine Volkserzählung erzählt, aber ohne die Figur des Erzählers; jede Person führt sich erzählend selber ein und spinnt wenn nötig den Erzählfaden weiter. Dies ermöglicht eine dichte Szenenfolge ohne Orientierungsschwierigkeiten für den Hörer." [Pgr 2/79, S.7]
 
 
 
Werner Kuhn
Banknachbere (70')
Typoskript bei SLA, Bern
Dialekt Stereo 3 [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
7.6.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
NZZ, 9.6.79, che, "Banknachbere"
 
"Nach langer Abwesenheit kehrt ein Auslandschweizer in sein Heimatdorf zurück. Er will, wie er sagt, 'alte Rechnungen begleichen'. Sein Kommen und sein Handeln zeigt, wie tief Verstrickung in Probleme sein kann, die ihren Ursprung in der Jugendzeit haben. Das Hörspiel geht, indem es die ineinanderverflochtenen Beziehungen einiger Dorfbewohner aufzeigt, der Frage nach: Wie weit kann ein Mensch der Prägung entfliehen, die er in seiner Jugend durch Herkommen, Zeit und Gesellschaftsumstände erfahren hat? Ein in unserer Zeit handelndes Spiel um das alte Thema 'Schuld und Sühne'.
In den Hauptrollen: Ella Büchi, Inigo Gallo, Walter Hess und Klaus Knuth." [Pgr 2/79, S.8]
 
 
 
Annemarie und Hans Peter Treichler
Wassergäng. Aus der Reihe: Die tausendundzweite Nacht (6.Folge) (33')
Dialekt Stereo Auftrag [D&F]
Martin Bopp, Basel
14.6.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Handelt es sich um eine prähistorische Versteinerung? Oder um eine seltsame Laune der Natur? Jedenfalls lässt die bizarre Statue, die eine Equipe aus Tauchern und Höhlenforschern tief im Innern des Churfirsten entdeckt, die Herzen höher schlagen... Bis die jungen Forscher auf unerklärliche Mächte stossen, von denen schon die Hirtensagen der Gegend berichten. In der 6.Folge ihrer GruselSerie lassen Annemarie und Hans Peter Treichler moderne Wissenschaft und uralten Aberglauben aufeinanderprallen." [Pgr 2/79, S.9]
 
 
 
Beat Ramseyer
Dr Jenny (60')
Dialekt Berndeutsch Stereo Fördergabe der Stadt Bern 1980 HörspielErstling [D&F]
Urs Helmensdorfer, Bern
13.9.79
79 (DRS1, 2 Sdg.), 81 (DRS2, 2 Sdg.)
 
NZZ, 13.7.81, che., Rekonstruktion und Protokoll eines Versagens: "Dr Jenny"
 
"'Bestellung des Vormundes.
@ 382. Zur Übernahme des Amtes sind verpflichtet...alle in bürgerlichen Ehren stehenden Männer, die in dem Vormundschaftskreise wohnen.'
Auf Grund dieses Paragraphen des Schweizerischen Zivilgesetzbuches wird Walter Allenbach, Abteilungsleiter in einer kleinen Fabrik, zum Vormund Bernhard Jennys bestellt, eines Gelegenheitsarbeiters, der seit Jahren wegen Trunksucht entmündigt ist. Wie verändert das neue Amt das Leben des Vormunds und seiner Familie? Was geschieht, wie das Mündel mit seiner Familie in ihr Leben tritt?
In seinem ersten Hörspiel (es ist im Auftrag der Abteilung Dramatik entstanden) gibt der Autor auf berndeutsch das szenische Protokoll der wichtigsten Stationen einer einjährigen Vormundschaft.
Hinweis: Zum Themenkreis des Hörspiels gehört auch die Dokumentarsendung 'Ein Bürger wehrt sich oder: Die Wiederbemündung des Jakob A.' von HansRudolf Lehmann, die im Februar dieses Jahres gesendet wurde. Sie wird am Samstag, 8.September, 19.30 Uhr, im ersten Programm wiederholt." [Pgr 3/79, S.4]
 
"Für 'Dr Jenny (1979 unter dem Pseudonym Manuel Frei gesendet) und 'Me hets gseh cho' wurde dem Autor 1980 eine Fördergabe der Stadt Bern zugesprochen" [Pgr 3/80, S.6]
 
"Mit Franz Matter und Daniel Kasztura." [Pgr 2/80, S.13]
 
 
 
Lukas Hartmann
Heifahre (50')
Dialekt Stereo Auftrag 3
Charles Benoit, Bern
29.9.79
79 (DRS2, 2 Sdg.)
 
Tele 38/79, S.51, Rudolf Blum, Das doppelte Trauma
NZZ, 2.10.79, liv., "Heifahre" Hörspiel von Lukas Hartmann
 
"Claudia, 25jährig, Laborantin, und Martin, 27jährig, Student, machen zusammen Ferien in Spanien, unbeschwert, ohne grössere Probleme. Da werden sie eines Nachts in ihrem Zelt überfallen: ein Polizist vergewaltigt Claudia.
Dieses Ereignis hat Folgen für die Beziehung. Schwierigkeiten, die sie vier Jahre lang kaum bewusst wahrgenommen haben, brechen auf der Heimfahrt im Auto plötzlich an die Oberfläche.
Lukas Hartmann, Jahrgang 1944, ist bekannt geworden durch die Erzählungen 'Madeleine, Martha und Pia', den Roman 'Pestalozzis Berg', das Theaterstück 'Familiefescht' und durch die Hörspiel 'Em Pfarrer sy Scheidig' und 'Bsuech im Altersheim'. Er schrieb sein neues Hörspiel im Auftrag von Radio DRS.
Mit Silvia Jost und Peter Freiburghaus." [Pgr 3/79, S.6]
 
"Spanischer Strand bei Nacht. Ein Polizist der Guardia Civil beordert ein junges Schweizer Paar aus dem Zelt heraus, zwingt den jungen Mann mit vorgehaltener Pistole, auf den Bauch zu liegen, und macht sich ein Paar Meter entfernt über das Mädchen her. Im Dunkel der Nacht hört der junge Mann, wie seine Freundin vergewaltigt wird. Gedanken schiessen durch seinen Kopf: 'Daliegen, tatenlos. Die Finger in den Sand graben, der noch warm ist vom Tag. Zu feige sein, um etwas zu riskieren. Und in der Angst drin, wie ein scharfes Messer, der Verdacht: Vielleicht gefällt's ihr ja, vielleicht ist der besser als ich.'
Ein Schlüsselzitat aus dem neuen MundartHörspiel von Lukas Hartmann (Pseudonym für HansRudolf Lehmann): 'Heifahre'. Der Autor zeigt darin auf sehr einfache und eindringliche Weise, welche Konsequenzen eine Vergewaltigung für eine Frau und eine Paarbeziehung haben kann." [...] [Tele 38/79, Rudolf Blum]
 
 
 
René Regenass
AutoStop (49')
Stereo [D&F]
Mario Hindermann, Zürich
11.10.79
79 (DRS1, 2 Sdg.), 81 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Werner Holtz, diplomierter Techniker und Direktor einer Maschinenfabrik, muss zu einer Besprechung nach Frankfurt. Auf der Autobahn nimmt er eine Autostopperin mit wider seinen Willen. Die Fahrt entwickelt sich mehr und mehr zu einem Abenteuer; doch nicht im üblichen Sinn und wie zu erwarten wäre. Das Mädchen zwingt Holtz zu einer Bestandesaufnahme seines Lebens. Zum ersten Mal überdenkt der erfolgssichere Manager seine Existenz. An einem Baggersee endet das Abenteuer. Das Mädchen verschwindet spurlos, überlässt Holtz seiner Einsamkeit. Damit endet für ihn aber auch all das, was er aufgebaut, wofür er jahrelang sich eingesetzt hat.
Den Hintergrund dieser Geschichte bildet die Sage von der schönen Melusine oder von der Nixe Undine.
Mit Hans Christian Blech, Katja Kessler, Herlinde Latzko und Wolfgang Schwarz." [Pgr 3/79, S.8]
 
 
 
Hans Döös
Meteore im Hochhuus (67')
Dialekt Stereo Auftrag HörspielErstling [D&F]
Christian Jauslin, Basel
18.10.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
NZZ, 25.10.79, , Hörspiel "Meteore im Hochhuus" von Hans Döös
 
"Fünf Herren im Altersheim haben seit langem ihren gemeinsamen Tisch im Speisesaal. Darunter ein ehemaliger Unternehmer, ein Oberst, ein Rechtsanwalt und ein Kunstmaler. Unerwartet wird ein neuer Gast dazu gesetzt. Hans Döös lässt uns in seinem MundartHörspiel 'Meteore im Hochhuus' die Schwierigkeiten dieser Begegnung miterleben. Es stellt sich heraus, dass diejenigen Herren, die in ihrem aktiven Leben am stärksten an das herrschende System angepasst waren, die meisten Probleme haben. Jetzt, wo es darum geht, sich sozial zu verhalten, sind durch Rücksichtslosigkeit und Machtstreben keine Vorteile mehr zu ergattern." [Tele 41/79, S.53]
 
 
 
Simon Bischoff
Späte Begegnung (54')
Tyooskript bei SLA, Bern
Stereo Werkjahr des Kantons Aargau 1980 HörspielErstling [D&F]
Markus Kägi, Zürich
27.10.79
79 (DRS2, 2 Sdg.), 81 (DRS2, 2 Sdg.)
 
NZZ, 29.10.79, che, "Späte Begegnung". Hörspiel von Simon Bischoff
 
"Ein Student kommt auf seiner Ferienreise in das Tessinerdorf Rocco. Dort wohnt sein ehemaliger Mittelschullehrer während seinen Ferien. Die Begegnung zwischen dem 60 und dem 24jährigen lässt Erinnerungen aufleben. Zerronnene Träume, Ungelebtes, Resignation gegenüber jugendlichem Tatendrang, Übermut und Radikalität. Eine späte, homoerotische Begegnung für den Lehrer, aus der Sicht des Jungen erzählt. Eine leise, aber auch eine politisch brisante Geschichte, in der der Autor Homosexualität in Zusammenhang mit Faschismus und Diktatur stellt. Das Erstlingswerk eines jungen Schweizer Autors, das etlichen Zündstoff für eine Diskussion bringen könnte.
In den Hauptrollen: Charles Regnier und Peter Bollag." [Pgr 3/79, S.10]"Für dieses Erstlingswerk wurde der Autor 1980 mit einem Werkjahr des Kantons Aargau ausgezeichnet. [...]" [Pgr 2/81, S.14]
 
 
 
Gertrud Wilker
Variationen über ein bekanntes Thema in der Originaltonart. Eine Sprechoper mit Schlagzeugbegleitung (46')
Typoskript
Typoskript bei SLA, Bern
Übernahme vom SDR Musik: Pierre Favre (Schlagzeug) HörspielErstling
Otto Düben, Zürich
[1.11.79]
78 (SDR), 79 (DRS1, 1 Sdg.)
 
NZZ, 3.11.79, che, "Variationen über ein bekanntes Thema in der Originaltonart". Hörspiel von G. Wilker
 
"Die Autorin, 1924 in Solothurn geboren, hat seit 1954 Lyrik, Kurzprosa und Romane veröffentlicht. Ihr erstes Hörspiel nennt Gertrud Wilker eine Sprechoper mit Schlagzeugbegleitung. Seine Rahmenhandlung ist die Aufnahme eines Hörspiels zum Thema 'die Frau in Vergangenheit und Zukunft'. Aus Schweizer Chroniken werden vier authentische Fallbeispiele aufgeboten. Sie reichen vom beginnenden 17.Jahrhundert in die Jetztzeit hinein und schlagen einen Bogen von den 'Chor, Sitten und Eheschutzrichtern' von vordem bis zu den modernen Anwendern des Zivilgesetzbuches. Der Süddeutsche Rundfunk hat den Text mit Schweizer Schauspielern im Zürcher Hörspielstudio aufgenommen.
Am Schlagzeug: Pierre Favre." [Pgr 3/79, S.11]
 
"'Eine Sprechoper mit Schlagzeugbegleitung' untertitelt die Autorin ihr erstes Hörspiel. Seine Rahmenhandlung ist, dass Laien und Professionelle für eine öffentliche Aufführung Texte und Musik einstudieren zum Thema: 'die Frau in Vergangenheit und Gegenwart'. [...] Und umso eindringlicher und erschreckender geraten diese 'Fälle von Frauen', als sie einfache und gewöhnliche sind." [Produktionszettel SDR]
 
 


Georges Winter
Pilztramper
(53')
Dialekt Baseldeutsch Stereo Auftrag HörspielErstling [D&F]
Stephan Heilmann, Basel
8.11.79
79 (DRS1, 2 Sdg.), 80 (DRS1, 1 Sdg.), 82 (DRS1, 1 Sdg.)
 
"'...dr Pilztramper isch dä, wo am Morgen als erschte dur e Wald tramplet und ally Pilz in Bode druggt'
Sieben Szenen und zwei Briefe mit Musik von Pink Floyd, David Bowie, Giuseppe Verdi, Marilyn Monroe und Lou Reed.
Personen: Albert, 28, schreibt und filmt u.a., 'du kennsch my Iistellig zem soziale Buff, y mach dä Zauber nümme mit... y drugg my nit um d Arbet nur, y mues halt dra glaube chönne'; Roland, 27, Sozialarbeiter, 'y mues my ebe scho mit halbguete Zueständ z'fride gää'; Thomas, 16, Schulabgänger, 'stell dr vor, jede Daag heb y ab, mindeschtens aimol, y flieg über d Fälder, und niemer hinderet my draa'; Sabine, 25, 'was mach y? Läbe mögligscht 24 Stund am Daag, au im Schloof'. [...]" [Pgr 3/79, S.12]
 
"Der 'Pilztramper', kurioser Titel dieses ErstlingsHörspiels von Georges Winter aus Basel, meint einen Menschen, der morgens als erster durch den Wald stapft und dabei die Pilze erbarmungslos in den Boden drückt. Doch nicht um Pilze geht es hier, sondern um die Situation junger Leute zwischen Anpassung und 'Aussteigen'." [Tele 44/79, S.53]
 
"Radio DRS produzierte 1979 'Pilztramper', 1980 'Palmedäncer'. Alle drei Produktionen [inkl. "Plastighut", 1982] entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Autor und der Abteilung D&F." [Pgr 3/82, S.11]



Werner Kuhn
De Hüüsi. Nachtgespräch am Schulsilvester
(47')
Typoskript bei SLA, Bern
Dialekt Stereo 4 [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
13.12.79
79 (DRS1, 2 Sdg.), 82 (DRS1, 1 Sdg.), 87 (DRS1, 2 Sdg.)
 
Basellandschaftliche Zeitung, 30.12.82, Heinz Appenzeller, Stiller Tod am Schulsilvester
NZZ, 15.12.79, che., "De Hüüsi" eine eindrückliche Leistung Sigfrit Steiners
ZO, 4.1.87, Heinz Appenzeller, Nachtgespräche am Schulsilvester: Hörspiel mit Sigfrit Steiner
 
"In der Winternacht, in der in vielen Dörfern und Städten unseres Landes die Schuljugend den Schulsilvester feiert, ist in einem kleinen Bezirksspital ein alter, kranker Mann gestorben. Aus dem Bericht der Nachtschwester über ihr letztes Gespräch mit dem Verstorbenen entsteht langsam das Bild seines Lebens, wie er es ihr in dieser Nacht, seiner letzten, in rückwärtstastenden Andeutungen geschildert hat. Der Lärm der Schulsilvester feiernden Schulkinder, der ins Krankenzimmer drang, hat die Gedanken des alten, müden Mannes zu jenem Schulsilvester in seiner Jugendzeit zurückkehren lassen, an dem eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens gefallen war.
Die Hauptrollen in diesem Rückblick auf ein Arbeiterleben spielen: Sigfrit Steiner und Katharina Brenk." [Pgr 3/79, S.17]
 
 
 
Maria Simmen
E ganz e bsondere Wiehnechtsobig (38')
Dialekt Stereo Auftrag [D&F]
Martin Bopp, Basel
20.12.79
79 (DRS1, 2 Sdg.)
 
"Drei in den Fünfzigern stehende Ehepaare haben vor, zusammen den Weihnachtsabend zu feiern. Ein Paar und ihr Sohn lassen allerdings auf sich warten. Gerade bei ihrer Ankunft vor dem Haus der Gastgeber sind sie Zeugen geworden, wie sich eine ältere Frau aus dem Fenster stürzte. Unter dem Druck dieses Geschehens kann keine Festfreude aufkommen. Man ist erschrocken vor der Einsamkeit, der Menschen ausgesetzt sein können, man besinnt sich auf die eigene menschliche Unzulänglichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber dem Nächsten.
Das Stück möchte alltägliche Menschen nach ihrer Humanität und Christlichkeit befragen und zum Nachdenken über die Bedeutung von 'Weihnachten heute' anregen." [Pgr 3/79, S.18]

1978        1980