Walter J. Hollenweger
Huldreich Zwingli zwischen Krieg und Frieden, erzählt von seiner Frau (51')
Stereo historisches Hörspiel Redaktion: Paul Brigger [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
1.1.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.), 84 (SWF-2, 1 Sdg.)
"Heute vor 500 Jahren wurde Huldreich Zwingli in Wildhaus im Toggenburg geboren. Er begann seine reformatorische Laufbahn mit einem Angriff auf die schweizerische Söldnerpolitik, den Export von Waffen und Soldaten. Er beugte sich nicht den realpolitischen und wirtschaftlichen Gründen der damaligen Experten, er widersprach. Ein bescheideneres Leben und Gottvertrauen waren seine Argumente gegen das räuberische Kriegshandwerk.
Zwingli verlor sein Leben in einem Bürgerkrieg mit seinen katholischen Miteidgenossen. Wie es zu diesem Paradox kam, ist die zentrale Frage, die sich Zwinglis Frau in der fiktiven biographischen Darstellung stellt. Die erzählerische Form ermöglicht dem Autor, Zwinglis Theologie aus dem Kreis der esoterischen Zwingli-Forschung herauszulösen und allen zugänglich zu machen, für die heute religiöse, wirtschafts- und friedenspolitische Fragen auch Fragen christlicher Verantwortung sind." [Pgr 1/84, S.3]
P.M.
Tucui (75' / 82' (längere Fassung für 2000 Jahre Zürich, 1986))
Stereo Auftrag Hörspiel-Erstling [D&F] P.M. = Pseudonym für Hans Widmer
Ruedi Straub, Zürich
8.1.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.), 86 (DRS-1, 2 Sdg.)
ZO, 10.1.84, rp., Die "Bolos" von "Tsüri" oder: Von der Unüberwindlichkeit der Geschichte
NZZ, 11.1.84, che., Ein "Intermezzo aus der Zwischen-Epoche"
Vaterland, 12.1.84, Beatrice Eichmann-Leutenegger, Ein erstes Hörspiel des mysteriösen Schriftstellers P.M. "Tucui" - Tsüri/Zürich im Jahr 2070
TA, 13.1.84, Ursula Kägi, Hörspielabend: "Tucui"
Der Bund, 13.1.84, rri., Über Tsüri und Ussersihl im Jahre 2070. "Tucui" - ein Hörspiel von P.M.
Der Oberhasler, 13.1.84, e.n., Hörspiele: Sinn oder Unsinn?
Zoom, 8/86, S.22/23, Marc Valance, Die ganze Welt in Ussersihl. Zum Hörspiel "Tucui" von P.M.
thematische Anlehnung an P.M.s Zukunftsschrift "bolobolo" [Pgr 1/86, S.19]
"'Kennen Sie Ussersihl? - Ja, richtig, jenes Quartier in einer Stadt namens Tsüri. Eine schöne Stadt muss das gewesen sein, damals in den 2070-er Jahren - wie nannte man diese Epoche schon wieder? richtig: bolo-bolo. bolo-bolo, ja, tolle Zeiten waren das.'
Erinnerungen an die Zukunft - könnte der Untertitel zu P.M.'s Hörspiel lauten, das nach Tsüri - dem Zürich des Jahrs 2070 - führt. Tucui - der Held der Geschichte, landet nach jahrelanger Suche in Tsüri, wo er eine heisse Spur seines Widersachers aufnimmt. Nach vielen Abenteuern, die er in den bolos von Ussersihl zu bestehen hat, sieht er sich ihm eines Tages Aug in Auge gegenüber... Mehr wollen wir vorläufig nicht verraten - ausser vielleicht noch das: So hätten Sie sich Zürich im Jahre 2070 vielleicht doch nicht vorgestellt.
P.M. lebt in Zürich und hat die beiden Romane 'Weltgeist Superstar' und 'tripura transfer' sowie die Zukunftsschrift 'bolobolo' veröffentlicht. Zu diesem Thema entstand im Auftrag von Radio DRS sein erstes Hörspiel - 'Tucui'.
Mit: Hartmut Schories, Dinah Hinz, Annemarie Tschopp, Ingold Wildenauer, Jürgen Cziesla, Walo Lüönd u.v.a." [Pgr 1/84, S.4]
"Das erste Hörspiel des noch immer in der Anonymität verharrenden Autors scheint für die 2000-Jahr-Feier wie vorbestellt. Ein triftiger Grund, die Produktion zu diesem Anlass zu wiederholen." [Pgr 1/86, S.19]
Renata Münzel
Vielleben (59')
Dialekt Stereo Auftrag [D&F]
Katja Früh, Basel
17.1.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Aargauer Tagblatt, 19.1.84, y., Von, für und mit 68ern
Basler Zeitung, 19.1.84, Susanne Knorre, Krise
Vaterland, 21.1.84, Beatrice Eichmann-Leutenegger, Radio DRS sendet Hörspiel von Renata Münzel. "Vielleben" - Alltag und Traumstoff
NZZ, 21.1.84, che., "Vielleben" - Hörspiel als Verlaufsbeschreibung
Basellandschaftliche Zeitung, 24.1.84, lu., Hörspiel-Apéro
Hörspiel-Apéro, 21.1.84. Liesthal
"Der Ort: Zürich.
Das Thema: eine Party.
Die Personen: kennen sich schon lange, in Freund- und in Feindschaft, in Liebe und Arbeit.
Die Zeit: in der man sich lösen sollte vom Alten, mit dem man unzufrieden ist, aber Angst hat vor dem Neuen, das Schmerzen bereiten könnte.
Die Moral: dass man wohl um den kategorischen Imperativ nicht herumkommen wird.
Es spielen: Renata Münzel, Katja Früh, Sybille Courvoisier, Jessica Früh, Angela Stolz, Nicolas Ryhiner, Andreas Vetsch, Jörg Reichlin, David Trachsler, Frank Demenga, Ben Tanner." [Pgr 1/84, S.5]
"Vor gut fünfzehn Jahren stiegen sie auf die Barrikaden für eine neue Gesellschaftsordnung, in der Phantasie an die Stelle der Macht, freies Zusammenleben ohne Besitzansprüche an die Stelle der fixierten Zweierbeziehung, Lebensqualität an die Stelle materialistischen Denkens treten sollten: die Bewegten der 68er Generation. Was ist aus ihnen und ihren damals proklamierten Idealen geworden?" [Tele 2/84, S.33]
Benedikt Loderer
Das Lob der Torheit (53')
Stereo Musik: Elmar Schmid Hörspiel-Erstling [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
29.1.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Züri Tip, 27.1.84, Ursula Kägi, Hörspiel von Benedikt Loderer. Das Lob der Torheit
Oltner Tagblatt, 30.1.84, mrs., Waldsterben und KKW. Radio DRS fischt im trüben
NZZ, 1.2.84, che., Ein "Lob der Torheit"
B.Loderer war 1986 unter den mit dem "Zürcher Journalistenpreis" Ausgezeichneten [Pgr 3/86, S.17]
"Didier Erasmus, 42, Dr.phil.II, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft für Kernkraft und Sicherheit, hat eine heute bei wissenschaftlich Denkenden seltene Krankheit: er lässt dem Gefühl zuviel Raum. Die Ansteckung durch Anna Ihli, 31, Biologin und Grüne, verdrängt er nicht. Er, der sich nirgends je engagierte, gefährdet und verliert seine Stellung.
Erasmus von Rotterdam (1469-1536) ist eine der Hebammen, wir sind unter den Totengräbern desselben Zeitalters: dem des Fortschritts. Zu Erasmus' Zeiten beginnt die Vorstellung von der Geschichte als lineare Aufwärtsentwicklung der Menschheit. Heute entpuppt sich das Aufwärts als Raubbau. Wir haben unsere Zweifel: statt immer mehr, immer schneller, immer höher ist immer besser - beginnen wir in zyklischen dynamischen Gleichgewichten zu denken." (Benedikt Loderer) [Pgr 1/84, S.7]
Felix Bosonnet
Im Innern von Trennung auf Zeit (39')
Stereo Montagsstudio [D&F]
Martin Bopp, Basel
30.1.84
84 (DRS-2, 1 Sdg.)
"Love Story, Job und Scholle. Nach vierjähriger Abwesenheit in der Fremde, wo er eine Liebe zurückgelassen hat, kehrt einer ins Land der Väter zurück, das ihn mit den alten Ansprüchen und Erwartungen empfängt. Als Computerfachmann wird er an die vorderste Front eines streng geheimgehaltenen Gen-Manipulationsprojektes gesetzt, doch die Firma geht mit dem neuen Mitarbeiter nicht so sanft um, wie das Projekt das zu erfordern scheint. Ihm, der an den Zerrungen und Verzerrungen der alten Liebe im fernen Lande leidet, die er nach drei Monaten wiedersehen will, setzt die Firma eine Spionin ans Herz. Die vielfachen rauhen Anstürme von Rückkehr ins alte Land, neuer Anstellung und abgetrennter Liebe führen in eine Krankheit zum Tode. Der griffige Stoff ist zur verdeutlichenden Absetzung ins ferne Japan verlegt." [Pgr 1/84, S.7]
Peter Jost
Das persische Sonnenexperiment (69')
Stereo 3 [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
21.2.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Züri Tip, 17.2.84, Ursula Kägi, Hörspiel von Peter Jost. Das persische Sonnenexperiment
Hörspiel-Apéro, 25.2.84, Zürich
"Eine Fiktion: Der antike griechische Staat Theben sieht sich bedroht... katapultieren die Perser Spiegel an den Himmel, um mit konzentrierten Strahlenbündeln die griechischen Männer zu sterilisieren?... Friedenskämpfer legen sich aus Protest gegen die thebanische Kriegspolitik nackt an den Strand... Polyneikes verbrennt sich... Antigone wirft sich auf die verkohlten Reste und wird von Kreons Milizen umzingelt... Die Sonne verschwindet nachts in die Unterwelt und leuchtet den Toten... Kann der Feind den Thebanern die Sonne entziehen?... Gibt es Feinde oder bloss Feindbilder?... Schaffen erst Feindbilder wahre Feinde?... Werden die Risse, die durch die Geschichte der Menschen gehen, immer wieder mit neuen Ängsten gefüllt?...
Antike Figuren seien derart radikal und dynamisch, dass man ihnen heute nur noch mit Science Fiction beikommen könne, meint Peter Jost."
[...] [Pgr 1/84, S.10]
"Möglicherweise ist es hilfreich, sich vor dem Anhören des Hörspiels den griechischen Sagenablauf (im besonderen das Antigone-Drama und die Herkules-Sage) ins Gedächtnis zu rufen [...] - nötig ist dies indes nicht. Übriggeblieben aus der Antike sind nämlich lediglich die Figuren, die - zwar in den überlieferten Grundeigenschaften - in neuem Dekor und neuen Handlungsabläufen auftreten. Sie spielen ihr altes Spiel (wenn man so will) in einer neuen Spielsituation. Dabei hat Peter Jost das antike Drama nicht etwa einfach nur in unsere Tage verlegt - vielmehr präsentiert er es in einer Situation, die weiter greift, als Science-fiction, nicht aus dem Heute, sondern geradlinig aus den Wurzeln unserer Kultur...
[...]
Das Beziehungsgeflecht ist im einzelnen zwar der antiken Überlieferung entnommen - eine Neubearbeitung im besonderen des Antigone-Stoffes hat dem Autor aber nicht eigentlich vorgeschwebt.
Peter Jost ist über einen Umweg zu seinen Figuren gekommen. Ursprünglich, so erklärt er, seien da lediglich zwei Einfälle gewesen: Zum einen der, dass die Sonne eines Tages nicht mehr aufgehen könnte, zum andern die Vorstellung eines winzigen (statt eines riesigen) Höllenhundes. 'Von daher ergab sich der Rückgriff auf die Figuren des thebanischen Sagenkreises und in der weiteren Beschäftigung mit diesen die Beschreibung einer Männergesellschaft mit sehr starken Erwartungen an die Frauen.'
Aufschlussreich im Hörspiel sind da im besonderen die Dialogteile zwischen Ismene und Teiresias, die sich badend und verspielt der um sich greifenden Kriegspsychose und den Machtkämpfen im Hintergrund entziehen. Ismene und Teiresias sind damit deutlich die Polfiguren - Vertreter und Vertreterin einer möglichen Gegenwelt - zu den beiden Hauptkontrahenten des antiken Dramas - zur radikalen Antigone einerseits und zum Despoten Kreon anderseits.
Die Inszenierung. Antike und erst noch verfremdet - das ist radiophon natürlich reizvoll. Regisseur Franziskus Abgottspon präsentiert das Stück denn auch entsprechend effektvoll (Tontechnik: Peter Staub). Es fragt sich freilich, ob da nicht etwas zuviel des Guten geschehen ist." [...] [Züri Tip, Ursula Kägi]
Angelina Braun / Beat Weber
Restaurant du Soleil (49')
Dialekt Stereo Co-Produktion RDRS/RSR Preis der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen 1985 Musik: Schifer Schafer
Urs Helmensdorfer, Bern
25.3.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.), 85 (DRS-1, 1 Sdg.)
NZZ, 26.2.85, --, Preise der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen
Bieler Tagblatt, 8.7.85, Urs Siegrist, Zarte Liebe über den Röschtigraben hinweg
NZZ, 28.3.84, che., Ein Hörspiel für beidseits der Saane
"Eine RS-Kompanie kommt für zwei Wochen in ein Dorf. Einer der jungen Soldaten verliebt sich in ein Mädchen; das Mädchen mag ihn auch. Als das Militär wieder wegzieht, ist nicht sicher, ob aus der Begegnung eine Bindung wird.
Eine einfache Geschichte - aber sie hat einen Haken: die Soldaten sprechen (schweizer-)deutsch, das Mädchen und die Dorfbewohner französisch. Es gilt also, über Sprachbarrieren hinweg etwas Gemeinsames zu finden...
Das Spiel ist so gestaltet, dass es beidseits der Saane verstanden werden kann. Autorin und Autor haben Erfahrungen mit Sprachgrenzen: Angelina Braun ist in Belgien aufgewachsen, lebt in Basel und arbeitet u.a. als Übersetzerin. Beat Weber lebt in Biel/Bienne und arbeitet in einem (zweisprachigen) Jugendheim.
Mit Christine Wipf, Marco Morelli, Jaqueline Damien, Daniel Kasztura, Piero Bettschen, Thomas Fuhrer, Phillip Nicati u.a." [Pgr 1/84, S.15]
Fritz Gafner
Gsprööch mit de Schlange (35')
Dialekt Musik: Curt Treier 8
Hans Jedlitschka, Zürich
1.4.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Neue Zürcher Nachrichten, 30.3.84, H.A., Neues Märchenspiel von Fritz Gafner am Radio. "Gsprööch mit de Schlange"
"Fragen Sie nicht, wer die Schlange sei, die da ins Gespräch kommt, fragen Sie auch nicht, wer der Ritter sei, der die Schlange im Keller seiner Burg hat; es ist eine Geschichte. Und darum ist es nicht so verwunderlich, dass die Schlange spricht und dem Ritter sogar Geschichten erzählt - Geschichten in der Geschichte also.
Was man vielleicht auch noch verraten darf: Der Ritter kann es nicht unterlassen, die Schlage zu fragen, wen diese Geschichten denn meinten. Und die Schlange antwortet, eine Geschichte erzähle allemal von dem, der sie hört. Das aber ist es, was man von einer Geschichte im Grunde erwartet - zumal von einer alten, die von der Schlange erzählt und von einem Ritter und dessen Freund...
Mit: Astrid Keller, Mathias Gnädinger, Dieter Wiesmann." [Pgr 1/84, S.16]
Heinz Bühlmann
Nebel (39')
Stereo Musik: Peter Schaller / Bill von Arx (Improvisationen) Hörspiel-Erstling [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
3.4.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Vaterland, 6.4.84, Beatrice Eichmann-Leutenegger, Das erste Hörspiel von Heinz Bühlmann. Ein Zwiegespräch im Nebel
NZZ, 5.4.84, che., Inneres Zwiegespräch im Nebel
Hörspiel-Apéro, 7.4.84, Zürich
"'Zwei Stimmen unterhalten sich auf nebligem Weg über die Gedanken eines vierzigjährigen Mannes. Eigentlich spielt sich alles im Kopf dieser Person ab. Ein Ich und ein Es kontrapunktieren sich oder gehen ein Stück zusammen, um sich wieder in gegensätzlicher Meinung zu trennen.
Nur selten tritt die Aussenwelt, die Realität in Erscheinung. Der Nebel, als unangenehme Naturerscheinung, drückt auf die Stimmung, der die beiden mit lapidaren Ausflüchten zu entkommen suchen. Doch schliesslich bleiben sie am Thema der Liebe, des Todes und der Hoffnung hängen.' (Heinz Bühlmann)
Mit: Christoph Bantzer und Giovanni Früh."
[...] [Pgr 1/84, S.16]
Martin Trüeb
Im selbstgewobenen Kleid; 2.Teil: Aufwärtsstreben (62')
Stereo 3 [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
22.4.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
"Nachdem Dr.Tobias Fuchs, ehemaliger Rechtsanwalt, sich endlich eingestanden hat, dass er weiterlebt, ist er überzeugt, dass ein Regiefehler ihn auf seine neblige Wüste geworfen hat. Dass in der Geisteswelt jeder genau an dem Ort lebt, wo er gesetzmässig hingehört, ist unannehmbar; die Trostlosigkeit seiner Stätte käme einem Eingeständnis seiner Schuld gleich. Aber im Jenseits wird einem jeden sein zurückgelegtes Leben wie in einem Film vorgeführt, bis es kein Leugnen mehr gibt. Dann endlich keimen Reue und der Wille zur Wiedergutmachung - Voraussetzungen für eine gewisse Erlösung." (Martin Trüeb) [Pgr 1/84, S.19]
"Vieldiskutiert wurden seine beiden Hörspiele 'Im selbstgewobenen Kleid', die über das Leben nach dem Tod berichten." [Pgr 3/86, S.17]
Alex Gfeller
Leo Lyr (II). Kurzhörspiele (10 Folgen) (3'-4' pro Folge / total 35')
Dialekt Stereo Kurzhörspiel Musik: Klaus Sonnenburg Ehrengabe Zürcher Radiopreis 1984 2 [D&F]
Charles Benoit, Bern
24.4.84 / 25.4.85 / 26.4.84 / 27.4.84 / 28.4.84
84 (DRS-1, 5 x 1 Sdg.; DRS-3, 5 x 1 Sdg.), 90 (DRS-1, einige Folgen)
Tele 16/83, S.49, Rudolf Blum, Wer ist Leo Lyr?
NZZ, 2.5.83, che., Mit Leo Lyr durch die Woche
NZZ, 7.11.84, che., Das Medium Radio sinnvoll genutzt. Preise der Zürcher Radio-Stiftung
"Mit einer besonderen Anerkennung und Ehrengabe von je 2000 Franken bedachte die Jury die beiden Kurzhörspiel-Reihen "Stadtgesänge" und "Leo Lyr" der Abteilung Dramatik." [Berner Zeitung, 7.11.84]
Charles Benoit schreibt: "Einzelne 'Leos' wurden immer wieder in den verschiedensten Sendegefässen wiederholt. Einen genauen Überblick habe ich nicht." [13.6.87]
"Vor just einem Jahr irrlichterte der naiv-listige Kauz namens Leo Lyr erstmals durchs Programm von Radio DRS, tauchte während einer Woche überraschend in den verschiedensten Sendegefässen auf - und verschwand ebenso plötzlich, wie er gekommen war. Das Echo auf die Kurzhörspiele war überwältigend. Ab heute werden nun zehn neue Folgen ausgestrahlt, und zwar täglich in den Sendegefässen 'Graffiti' (14.00-17.00) auf DRS-3 und 'Welle 1' (17.00-18.00) auf DRS-1." [Tele 16/84, S.41]
Werner Gutmann
Brunnevergifter (62')
Dialekt
Amido Hoffmann, Bern
6.5.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
vgl. Martin Trüeb, Erkennt Euch im Wasser, 1965
"Zuviel Nitrat im Trinkwasser. Wasserverschmutzung durch Überdüngung. Rotes Leitungswasser. Drohende Grundwasserverschmutzung durch alte und neue Mülldeponien. Für Kleinkinder gefährliches Trinkwasser der Gemeinde Bad X. Durch mangelhafte Abwasserreinigung gelangten gefährliche Säuren in das Grundwasser.
Solche und ähnliche Meldungen alarmieren in letzter Zeit immer häufiger die Öffentlichkeit. Das Reaktionsschema von Behörden und Verschmutzungsverursachern ist fast immer und fast überall dasselbe.
Die Reihenfolge: Erstaunen, Erforschung, Verneinung, Verharmlosung bis zur Anfeindung und Bekämpfung derjenigen, die sich für den Umweltschutz einsetzen. Werner Gutmann hat mit seinem Stück 'Brunnevergifter' das Thema aufgegriffen und frei nach Ibsens 'Volksfeind' verarbeitet.
Mit Franz Matter, Birgit Steinegger, Yvonne Roth, Peter Wyss, Dieter Stoll, Hanspeter Otti u.a." [Pgr 2/84, S.3]
Herbert Meier
Salsomaggiore (46')
Typoskript
Typoskript bei SLA, Bern
Kunstkopfstereo Prix Suisse 1986 (Inszenierung von RSI) [D&F]
Walter Baumgartner, Zürich
15.5.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
ZO, 17.5.84, on., Morbus Ott (multipler Liebesschwund) als intensives räumliches Klangerlebnis
Der Landbote, 11.5.84, ha, Hörspiel von Herbert Meier. Salsomaggiore
TA, 17.5.84, Heiko Strech, Aus dem Kopf heraus. "Salsomaggiore", Hörspiel
Basler Zeitung, 17.5.84, Peter Schulthess, Liebesschwund
NZZ, 17.5.84, che., Morbus Ott, multipler Liebesschwund
Hörspiel-Apéro, 19.5.84, Winterthur
87 (DRS-2, à la carte)
"Vor allem zwei Gründe können während der Produktionsplanung den Ausschlag für den Einsatz der Kunstkopfstereophonie geben. Einmal das Bedürfnis nach einem intensiven räumlichen Rundum-Eindruck, denn ein normales Stereomikrophon vermittelt nur Klanginformationen in einem 180-Grad-Winkel. Dann aber auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen akustischen Effekt als dramaturgisches Mittel einzusetzen: das Monosignal auf einer Kunstkopfaufnahme nimmt der Hörer, bei Benützung eines sogenannt 'offenen' Kopfhörers, nicht mehr als Schallquelle von aussen wahr, sondern in seinem eigenen Kopf drinnen.
Für Herbert Meiers Text bot sich diese technische Eigenschaft als ideale Lösung an, liessen sich so doch die Unterschiede zwischen den Gegenwarts- und Vergangenheitsszenen und den in Umweltgeräusche eingebetteten inneren Monologen des 62-jährigen Hans Ott, der während des Kuraufenthalts seiner Frau Lebensbilanz zieht, deutlich herausheben.
[...]
In den Hauptrollen: Richard Münch und Ella Büchi." [Pgr 2/84, S.4]
Zeitungsnotiz (TA?) Mai 86: "Die Jury der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), die am 15./16.Mai 1986 in Basel tagte, hat den 'Prix Suisse' des Radios dem folgenden Werk zugesprochen: "Salsomaggiore" von Herbert Meier, Regie: Adalberto Andreani, eine Produktion von Radio Svizzera Italiana"
Jürg Seiberth
Blüemlisalp. Eine Groteske (48')
Dialekt Stereo Groteske 3
Charles Benoit, Bern
20.5.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
"'Über die Tatsache, dass rücksichtslose Macher Menschen und Umwelt bedrohen, braucht wohl kein Hörspiel mehr geschrieben zu werden: das ahnten wir vor Jahren, nun hören wir es in jeder Nachrichtensendung. Längst wissen wir, dass diese Macher - fast genauso wie wir - Opfer eines undurchschaubaren Geflechts aus Geldgier, Militarismus und patriarchalischer Dummheit sind. Und so fliehen wir an den Rand der Zivilisation und widmen uns ganz unserem Kummer, unseren Krankheiten und metaphysischen Spekulationen.- Was aber geschieht, wenn diese Brüder kommen und uns aus dem letzten Reservat - zum Beispiel einer Alphütte - vertreiben wollen, weil sie Platz für einen Skizirkus brauchen?' (J.S.)
[...]
Mit Franz Matter, Hans-Heinz Moser, Sybille Courvoisier, Walo Lüönd u.a." [Pgr 2/84, S.5]
Niklaus Schlienger
Der Gnadenkuss (77')
Stereo Auftrag Hörspiel-Erstling [D&F]
Nicolas Ryhiner, Basel
22.5.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Basler Zeitung, 22.5.84, rst., Erstes Hörspiel von Niklaus Schlienger
NZZ, 26.5.84, che., "Der Gnadenkuss". Hörspiel
Hörspiel-Apéro, 20.5.84, Winterthur
"Der Gnadenkuss ist die phantastische Reise ins Innere eines Traums. Bastian wird darin von seiner unbewältigten Vergangenheit eingeholt und gehörig zur Rechenschaft gezogen. Agnes und Florence, seine langjährige ehemalige Geliebte und ihre Nachfolgerin, irren in den Sümpfen seiner Gehirnwindungen umher und finden einen Ausgang in die Selbständigkeit.
Dr. Onemus, Bastians väterlicher Berater, entpuppt sich als der Chirurg, der, anstatt Agnes ein Kind von Bastian abzutreiben, diesem seine ungeborene Schwester herausoperieren wird: Er habe ihr im embryonalen Kampf um den besten Platz in der Gebärmutter keine Chance gelassen...
Teratom (-teras, -...om) das, eine Geschwulst, die aus den verschiedensten Gewebsarten (Haut, Haaren, Knochen, Knorpel, Zähnen, Drüsen u.a.) zusammengesetzt sein kann; z.T. ist es ein eingeschlossener Rest einer zweiten Embryonalanlage (Embryom), d.h. ein unausgebildeter Zwilling des Trägers. Sitzt meist in den Eierstöcken oder den Hoden. (Grosser Brockhaus)"
[...] [Pgr 2/84, S.5]
Kurt Hutterli
Ich habe mein Lied zu Ende gesungen (53')
Stereo historisches Hörspiel Montagsstudio
30.5.84
84 (DRS-2, 1 Sdg.), 87 (DRS-2, 1 Sdg.)
Züri Tip, 25.5.84, rpd., Radio DRS 2. Der Kopfhörer: Michail Bakunin
Der Bund, 30.5.84, rri./rpd., Ein Studioabend über Bakunin. Der Revolutionär im Abendprogramm von Radio DRS 2
NZZ, 1.6.84, che., "Michail Bakunin, Revolutionär"
Zürichsee-Zeitung, 1.6.84, bps., Ein umfassendes Porträt. Michael Bakunin (1814-1876), Revolutionär
"Dieses Hörspiel spielt 1874 in der Villa 'La Baronata' in Minusio am Lago Maggiore. Der vermögende junge Anarchist Carlo Cafiero hatte sie erworben und dem alten Michail Bakunin zur Verfügung gestellt, damit dieser von hier aus die Revolution in Italien organisiere. Es hätte, zwei Jahre vor dessen Tod, seine letzte grosse, revolutionäre Tat werden sollen.
Michail Bakunin wurde am 18.Mai 1814 als ältester Sohn von elf Kindern im Dorfe Prjymuchino in der heutigen Sowjetunion geboren und starb nach einem sehr bewegten Leben am 1.Juli 1876 in Bern.
Das Hörspiel ist Teil eines Bakunin gewidmeten Studioabends, den Kurt Hutterli, Charles Benoit und Kjell Keller gestaltet haben.
Mit Hannes Messemer (Bakunin) und Sven-Eric Bechtolf (Cafiero)." [Pgr 2/84, S.6]
Renate Frei
Färndrige Schnee (40')
Dialekt Stereo Bearbeitung: Rudolf Stalder
Rudolf Stalder, Bern
3.6.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
[Renate Frei = Pseudonym für Ursula Schneider]
"Unter Journalisten wird eine Zeitungsmeldung von gestern als 'färndrige Schnee' bezeichnet, gilt als erledigt. Die Aufmerksamkeit der Zeitungsleute wendet sich dem Heute und dem Morgen zu.
Für alle diejenigen aber, die in einem Zeitungsbericht 'drankommen', beginnen nun erst die möglichen Nachwirkungen spürbar zu werden, die unter Umständen sehr schmerzhaft sein können.
In diesem Hörspiel von Renate Frei wird der Fall einer zwar sauber recherchierten, sachlich also richtigen, aber doch wenig einfühlsamen Berichterstattung über eine Dorfangelegenheit mit all ihren üblen Spätfolgen demonstriert.
Mit: Marlies Begert, Paul-Felix Binz u.a." [Pgr 2/84, S.7]
Walter Pfeiffer
Welt der Wellen (30')
Stereo Montagsstudio (Hörspiel-Werkstatt) Mitarbeit: Lisa Enderlin Hörspiel-Erstling [D&F]
Katja Früh, Basel
4.6.84
84 (DRS-2, 1 Sdg.)
"An einem Frühlingsmorgen reitet eine junge Frau mit ihrem langjährigen Freund einer Waldlichtung entgegen. Sie geraten sich in die Haare und trennen sich. Und im Badezimmer einer geräumigen Attikawohnung lässt sich eine Frau, die weiss, was sie will, Hilfe leisten von ihrer Freundin und Dienerin bei der Intimpflege. Und Monsieur Gerard, ein gutgekleideter, junger Mann, lässt sich von älteren Herren verwöhnen.
Und währenddessen ist das Pferd der jungen Frau durchgebrannt. Und ängstlich rennt sie in ein Naturschutzgebiet, verirrt sich und wird von einem transsexuellen Wildhüter entdeckt. Er möchte, dass sie bleibt, sie muss aber weiter. Und gerät an einen Lastwagenfahrer, der sie mitnimmt. Und... also weiteres sei hier nicht mehr verraten."
[...] [Pgr 2/84, S.7]
Hansjörg Schertenleib
In meinem Kopf schreit einer (44')
Stereo 2 [D&F]
Walter Baumgartner, Zürich
5.6.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Züri Tip, 1.6.84, Ursula Kägi, Hörspiel von Hansjörg Schertenleib. Schöne neue Bildschirmkultur
ZO, 6.6.84, on., Bruno Ganz als Hörspiel-Held in einer Orwellschen Zukunftsvision
Zoom, 6.6.84, Marc Valance, Hirn, nach vorn gerutscht, unmittelbar hinters Stirnbein. Zum Hörspiel "In meinem Kopf schreit einer" von Hansjörg Schertenleib
Zürichsee-Zeitung, 6.6.84, TdV., Variation auf Orwell. In meinem Kopf schreit einer
Basler Zeitung, 7.6.84, Peter Schulthess, Das Auge der Welt
NZZ, 7.6.84, che., "In meinem Kopf schreit einer"
Hörspiel-Apéro, 9.6.84, Zürich
"Zufall ist es nicht, dass diese Produktion ausgerechnet im Orwellschen Jahr gesendet wird. Science-Fiction? Schon - aber bloss teilweise... In einer von Fernseh- und Videoüberfluss bestimmten Welt gibt es die Möglichkeit, an einem Sprachquiz teilzunehmen. Rezitation von selbst gewählter Lyrik und Erfinden einer Spontan-Geschichte nach Stichwort sind die Aufgaben. Das Publikum entscheidet; die Sieger werden zusammengezogen in Siegerheimen, von jeder Arbeit freigestellt - und beteiligt an den Werbeeinnahmen: Bis zur nächsten Show. Champions dieser Tage...
Martin Wondra meldet sich, durchläuft das Auswahlverfahren. Entschieden hat er sich für Friedrich Hölderlin... Gedichte, als Bollwerk wider die Video-Verblödung rundum. Zu spät allerdings merkt Wondra, dass die Sieger von der Regierung missbraucht werden für andere Aufgaben...
Mit: Bruno Ganz als Martin Wondra." [Pgr 2/84, S.7]
Alain Claude Sulzer
Das Verschwinden eines Porträts (75')
Stereo 6
Amido Hoffmann, Bern
19.6.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Der Landbote, 15.6.84, ha, Hörspiel von Alain Claude Sulzer: Das Verschwinden eines Porträts
Aargauer Tagblatt, 16.6.84, H.A., Hörspiel von Alain Claude Sulzer. Das Verschwinden eines Porträts
Solothurner AZ, 19.6.84, Heinz Appenzeller, Schwieriges Mädchen-Porträt
Basler Zeitung, 21.6.84, Peter Schulthess, "Mutterliebe"
"Elisabeth, eine zwanzigjährige Frau, führt Gespräche mit ihren Eltern und mit flüchtigen 'Liebhabern'. Die Gespräche sind nicht spektakulär. Ebensowenig ist ihre erste Flucht sensationell, sie geht eben von zuhause zurück, geht wieder weg. Von Elisabeth wird ein Porträt gemacht. Alle möglichen Leute bemächtigen sich dieser Frau, die keine Besonderheit auszeichnet: der Autor, die Reporterin, der Reporter. Andeutungsweise kommt es zu Gesprächen über die Form des Hörspiels. Es ist ein Spiel der Assoziationen, dem sich die Hörer anschliessen müssen/können." (A.C.S.) [Pgr 2/84, S.9]
Hans Peter Treichler
De Hundstag (58')
Typoskript
Typoskript bei SLA, Bern
Dialekt Stereo [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
24.6.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Zoom, 20.6.84, Marc Valance, Reden als Abklatsch der Wirklichkeit. Zum Hörspiel "De Hundstag" von Hans Peter Treichler
Identität von Spielzeit und gespielter Zeit; vgl. M.Schwarz, Aufgeräumt, 1984 und E.Zopfi, Di grüen Linie, 1986
"De Hundstag" wurde am 15.10.86 im Zentrum Karl der Grosse im Rahmen eines Altersnachmittags vorgeführt (Veranstaltung des Sozialamtes der Stadt Zürich).
"Irene reist mit ihrer nur um wenige Jahre jüngeren Nichte Marti von Zürich nach Etziken. Beide sind verwitwet und haben am Vortag gemeinsam einer Testamentseröffnung beigewohnt und dann bei Irenes Bruder übernachtet.
Auf der knapp einstündigen Bahnfahrt bis Herzogenbuchsee unterhalten sie sich über Beiläufiges, Alltägliches, wiederholen sich, verlieren den Faden, verirren sich auf thematische Nebengeleise und unterbrechen sich auch dauernd gegenseitig... Kurz: sie reden so, wie oft geredet wird... bis Marti ihrer Tante durch hartnäckiges Fragen schliesslich doch die Geschichte vom Hundstag entlockt, die wir aber jetzt noch nicht verraten möchten.
Ein Stück möglicher Alltag, genau beobachtet und mit viel liebevoller Ironie dargestellt. [...]
Es spielen: Margrit Winter (Irene), Valerie Steinmann (Marti), Walter Hess (Mitreisender) und Ruedi Straub (Kondukteur).
Hans Peter Treichler bezeichnet den 'Hundstag' als gutes Hörspiel. Bei der Technik der sich überlappenden Dialoge habe er sich nicht bewusst auf Vorlagen gestützt; er kennt sie aber z.B. von Hofmannsthal her.
Die Ansprüche des Publikums an Film und Hörspiel hätten sich in den letzten 20 Jahren enorm gesteigert. Dem trage der Naturalismus des "Hundstags" Rechnung. Vermutlich denkt er dabei an seine unheimlichen Geschichten aus den 70er Jahren, die sich an die Fährima-Hörspiele der 50er und 60er Jahre anlehnen. (Gespräch vom 23.1.87)
Hans Neff
Der Ernst des Lebens (48')
Stereo Musik: Stephan Wittwer 3 [D&F]
Katja Früh, Basel
3.7.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
TA, 5.7.84, Heiko Strech, Hör-Spiel
Basler Zeitung, 5.7.84, Peter Schulthess, Was für ein Dummkopf
Zoom, (?)/84, Marc Valance, Verspottung eines Kranken. Zum Hörspiel "Der Ernst des Lebens" von Hans Neff
NZZ, 10.7.84, che., "Der Ernst des Lebens" - ein Spass
"So lang ist's auch nicht her, da sassen Sie an dieser Holzwand, mit lichter Strahlensonne auf den wohlverschränkten Ärmchen. Rote Summsesterne platzten, und wie überlief Sie's, wenn wieder ein Frühlingsluftstoss herangestürmt kam, die Wiese hellblies, die Schneeglöckchen erzitterten, und der Geruch von Mami's Sonnencreme wehte herüber. Sometimes im Frühling.
Erinnern Sie sich? War's nicht so?
Und erinnern Sie sich vielleicht auch an 'Chocolats Henry Moser' oder an 'die Versuchung der Erna Vogelsanger'? Dies ist Hans Neff's drittes Hörspiel - ein Musical beinahe - und wir sind sicher, Sie sollten ihn sich anhören, den: 'Ernst des Lebens'." [Pgr 2/84, S.11]
Peter Weingartner
Occasione (66')
Dialekt Stereo Musik: Schattentöne 3
Urs Helmensdorfer, Bern
19.8.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Der Bund, 18.8.84, rri., Während der Mond langsam abnimmt. "Occasione", Hörspiel von Peter Weingartner
"'...was ist denn eigentlich die Jugend? Nichts anderes als das noch unzerknitterte, vom kleinlichen Treiben der Welt noch unberührte Gefühl der ursprünglichen Freiheit und der Unendlichkeit der Lebensaufgabe.' (Joseph von Eichendorff)
In 'Occasione' (dem dritten Hörspiel des Luzerner Autors) treffen sich Ehemalige einer Dorfschulklasse - zehn Jahre, nachdem sie auseinandergegangen sind.
Was ist inzwischen aus ihnen geworden? Wie 'jung' sind sie geblieben?
Mit Marianne Weber, Daniel Kasztura, Ruth Buser, Eva Fuhrer, Christine Wipf, Hanspeter Müller, Marco Morelli, Jost Nyffeler." [Pgr 2/84, S.18]
Heinz Weder
Der Tod des Schauspielers Helmut Seidmann (49')
Stereo Auftrag 3 [D&F]
Barbara Liebster, Basel
25.9.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Basler Zeitung, 27.9.84, Peter Schulthess, Absurdität des Selbstmords
NZZ, 27.9.84, dlw., "Der Tod des Schauspielers Helmut Seidmann"
"Ein Mensch, der Schauspieler Helmut Seidmann, tötet sich. Ich gehe nicht diesem Selbstmord nach, ich spiele nicht Detektiv, ich vermittle Umwelteindrücke und konfrontiere diesen Menschen mit seinem Umfeld, mit seinen Freunden, vor allem bei Gelegenheit einer Party. Während dieser freundschaftlichen Versammlung haben alle Anwesenden einen Auftritt, sie erzählen eine Geschichte, ich lasse Rollen probieren, ich vermittle Kommunikationsformen, wie sie denkbar sein könnten, wenn man sie nutzen würde. Selbstinszenierung hat oft etwas Zufälliges. Ich habe Prototypen ausgewählt, das Zufällige soll zur Selbstverständlichkeit werden. Auch der Tod des Schauspielers Helmut Seidmann. Da ich davon ausgehe, es sei nicht die Reproduktion einer Realität, will ich mir selber zugestehen, es gehe um ein fiktives Ereignis, pars pro veritas, oder um ein Modell: ich lasse einen Menschen scheitern. Ich will damit belegen, dass die Tendenz zum Scheitern, zum existentiellen Misslingen für jedermann grundsätzlich möglich ist. Tausende von Menschen haben sich im Verlauf der Geschichte umgebracht, die Motive sind kaum pauschalisierbar. Mit dem Tod des Schauspielers Helmut Seidmann will ich ein Beispiel vorführen, das die Unverhältnismässigkeit und die Absurdität des Suizids verdeutlicht. Seidmann scheitert durch die Gesellschaft mit ihrer Masslosigkeit an Anspruch. Die Rechtfertigung eines Suizids kann als Plädoyer solange glaubwürdig bleiben wie das Umfeld Anlässe dazu bietet." (Heinz Weder) [Pgr 3/84, S.5]
Felix Bopp
Stadtgesänge. Fünf musikalische Kurzhörspiele: Parkierte Vögel / Stromlinie / Zeit, ungehört / Windfall / Drehleier (9' / 10' / 9' / 12' / 9')
Stereo Kurzhörspiel Musikhörspiel Montagsstudio Mitarbeit: Ernesto Molinari / Günter Müller / Mani Bielser / Ueli Derendinger Ehrengabe Zürcher Radiopreis 1984 [D&F]
Felix Bopp, Basel
1.10.84 / 8.10.84 / 15.10.84 / 22.10.84 / 29.10.84
84 (DRS-2, 5 x 1 Sdg.)
NZZ, 7.11.84, che., Das Medium Radio sinnvoll genutzt. Preise der Zürcher Radio-Stiftung
Basler Zeitung, 28.9.84, ni, Ton-Spiel
Züritip, 28.9.84, Thomas Meyer, Stadtgesänge
Vaterland, 15.11.84, sda., Felix Bopps Radiosendungen mit improvisierter Musik. Die musikalischen Kurzhörspiele "Stadtgesänge"
NZZ, 15.10.84, mu., Experiment "Stadtgesänge". Fünf musikalische Kurzhörspiele
"Mit einer besonderen Anerkennung und Ehrengabe von je 2000 Franken bedachte die Jury die beiden Kurzhörspiel-Reihen "Stadtgesänge" und "Leo Lyr" der Abteilung Dramatik." [Berner Zeitung, 7.11.84]
"In Tagebuchform schildern Musiker Eindrücke, Begegnungen. Mit ihren Instrumenten suchen sie aussagekräftige Klangräume auf: Kraftwerk, unterirdischer Kanal, Spielwarengeschäft, Vogelhaus... Die so entstandenen Aufnahmen werden durch Studio- und Geräuschaufnahmen ergänzt und mittels Collagetechnik zu einem Ablauf geformt. Zu Beginn (und evtl. am Schluss) jedes Montagsstudios im Oktober wird einer dieser Stadtgesänge gesendet." [Pgr 3/84, S.6]
Hans Suter
Der Senne muss scheiden, der Sommer ist hin (41')
Dialekt Stereo Hörspiel-Erstling [D&F]
Walter Baumgartner, Zürich
7.10.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Oltner Tagblatt, 6.10.84, Andreas Tschopp, Chronik einer Stadt/Land-Begegnung
87 (DRS-2, à la carte)
"Folkloristische Stimmung irgendwo im Zürcher Oberland, in einem als Ferien-Wohnung gemieteten Bauernhaus. Man will sich erholen von der täglichen Plackerei und vom Grossstadtlärm in Holzofen-Romantik, Ursprünglichkeit und Schindeln, statt Eternit. Dass es gerade ein Bauer sehr zu schätzen weiss, wenn seine Zufahrtsstrasse zum Heimet einen Asphalt-Belag aufweist, damit Traktor und Schneeräumungs-Maschine nicht im Dreck versinken, dass das Fällen eines Baumes längs dieses Weges eine Notwendigkeit darstellt, damit Traktor und Postfahrzeug einander kreuzen können, ist für manchen Städter unverständlich. Und wenn die Bauern ihren schönen Häusern mit Sprossenfenstern und Kachelöfen nicht Sorge tragen, kauft er sie ihnen einfach ab, bevor allenfalls ein einheimischer Jungbauer aus praktischen Gründen noch mehr ländlichen Charakter zerstört, und errichtet ein Reit-Zentrum. Vorsorglich hat man von einem alten Bauern Kästen, Truhen, Sattelzeug und ähnliches für einen Pappenstiel ergattert. Dieser alte Bauer ist auch bereit, die Pferde im zukünftigen Reitzentrum zu betreuen. Aber es kommt nicht dazu, der Bauer bricht während eines Walzers tot zusammen.
[...]
Mit Ernst Stiefel als Schang und Paul Bühlmann, Erwin Leimbacher, Peter Fischli, Harriet Hasse und Andrea Vetsch." [Pgr 3/84, S.7]
Norbert Loacker
Harry Mosers Friede (49')
Stereo Hörspiel-Erstling
Pierre Kocher, Bern
23.10.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Basler Zeitung, 25.10.84, Peter Schulthess, Tote halten Frieden
NZZ, 25.10.84, che., "Harry Mosers Friede"
Hörspiel-Apéro, 27.10.84, Bern
"In Beirut ist der Radiokorrespondent Harry Moser von Heckenschützen erschossen worden. Zur Erinnerung an ihn ist eine Radiosendung geplant. Für den Programm-Macher Rolf Helbling, der mit dem Ermordeten befreundet war, ergeben sich unvorhergesehene Schwierigkeiten. In der redlichen Absicht, eine möglichst lebendige Sendung zu gestalten, stösst er auf den Widerstand seines toten Freundes. Denn Harry lässt sich mittels hinterlassener Dokumente nicht ohne weiteres wiederbeleben. Was also, fragt sich der Programm-Macher, ist das Leben? Er ist mit seiner Weisheit am Ende, als Harry Mosers Schwester Ines zum vereinbarten Interview im Studio erscheint.
[...]
Mit Ingold Wildenauer, Christel Foertsch, Siegfried Meisner, Michael Schacht, Franz Matter." [Pgr 3/84, S.9]
Inez Wiesinger-Maggi
Keplers Brautschau (90')
Stereo historisches Hörspiel Hörspiel-Erstling [D&F]
Mario Hindermann, Zürich
28.10.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
"Johannes Kepler (1571-1630), Mathematiker und Astronom, ist als Entdecker der Gesetze der Planetenbewegung in die Geschichte eingegangen.
In Arthur Koestlers Buch 'Die Schlafwandler' (1959), in dem die wechselnden Visionen der Menschen vom Universum geschildert sind, findet sich auch ein Kapitel über Kepler. Doch wird Kepler dort nicht nur als grosser Gelehrter, sondern auch als Individuum mit all seinen Schwächen und liebenswürdigen Eigenheiten gezeichnet.
Dieses auf historischen Grundlagen beruhende Bild war Anlass zu unserem Hörspiel; für die Autorin aber auch Anregung zu einem freien und facettenreichen Spiel der Phantasie.
Wer ein Leben lang die Konstellation der Gestirne beobachtet, nach einer höheren Ordnung sucht, läuft der nicht Gefahr, darüber die Welt, die irdischen Dinge aus dem Blick zu verlieren? Und liegt es für ihn nicht nahe, seine Systematik auch auf die Menschen zu übertragen, sie nach bestimmten Kriterien einzuordnen und zu bewerten? Dieser mögliche und wahrscheinliche Konflikt wird hier ebenso amüsant wie anschaulich dargestellt anhand einer Episode aus Keplers Leben: Wie löst jemand, der in kosmischen Dimensionen denkt, die höchst irdische Frage einer Heirat?
[...]
Mit Hans Dieter Zeidler (Kepler), Horst Warning, Peter Kner, Elmar Schulte, Annemarie Kuster u.a." [Pgr 3/84, S.10]
Margrit Schriber
Entschuldige (56')
Stereo 4 [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
30.10.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
TT, 27.10.84, Urs Siegrist, Aus den Radio-Studios: Ein Hörspiel entsteht
TA, 1.11.84, Ursula Kägi, Faszinierend. Hörspiel: "Entschuldige"
Zürichsee-Zeitung, 31.10.84, TdV., Unverdientes Leben. Entschuldige
NZZ, 1.11.84, che., Schwacher Rahmen, starker Inhalt
Hörspiel-Apéro, 3.11.84, Zürich
"Die letzten Worte einer Mutter auf Tonband, ehe sie sich mit ihrem Haus in die Luft sprengen lässt.
Am Tag der Sprengung versteckt sich Frau Bänziger in ihrem Haus. Sie hat es zu einem guten Preis an die Grandhotel AG verkauft. Es soll einem Parkplatz weichen, ohnehin hatte das Haus nie Sonne: Der Berg im Rücken verdeckte den Sonnenuntergang. Die Umwelt hat Frau Bänziger Grenzen gesetzt, an die sie sich hält. Ihr Mann hatte sie verlassen, als ihr Sohn sechs Jahre alt war. Ihren Beruf als Hutmacherin konnte sie nicht wieder aufnehmen, so verdiente sie den Lebensunterhalt für sich und das Kind als Fusspflegerin, eine Arbeit, die sie bis zum Schluss ausübte. Sie ist anspruchslos geworden. Über dem Warten auf den Vater hat sie die Kindheit des Sohnes verpasst.
Sie bittet den Sohn um Entschuldigung für seine freudlose Jugend. Der Erlös aus dem Verkauf des Hauses soll eine Entschädigung für alles Verpasste und Verlorene sein."
[...] [Pgr 3/84, S.10]
Markus Michel
Bürgertherapie (49')
Stereo 8
Amido Hoffmann, Bern
13.11.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Hörspiel-Apéro, 17.11.84, Bern
"'Von 1978 bis 1980 wurden in ... 5000 Menschen ohne Haftbefehl festgenommen und getötet. Tausende von ihnen trugen Zeichen der Folter. In den meisten Fällen waren sie mit einer Garotte erwürgt, mit Gummihauben erstickt oder auf andere Weise bestialisch ermordet worden.' (Amnesty International, 1982)
Fast täglich erscheinen ähnliche Pressemitteilungen, der Leser nimmt sie kaum mehr wahr, verdrängt sie. Die Vorstellung, dass wir ja nur einen Bruchteil erfahren, dass Folterer und ihre Auftraggeber in allen Kontinenten wie Krebsgeschwüre stecken, ist kaum zu ertragen. Und doch sind die folternden Polizisten, Soldaten oder Beamte Menschen. Was geht in ihnen vor? Empfinden sie noch irgendetwas? Haben sie noch ein Privatleben? Markus Michel versucht in seinem neuesten Hörspiel auf seine Weise diesen Dingen nachzuspüren.
Mit Rainer Zur Linde, Marlise Fischer, Renate Müller, Esther Schweizer u.a." [Pgr 3/84, S.12]
Manfred Schwarz
Aufgeräumt - ausgeräumt - weggeräumt (64')
Stereo [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
18.11.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Zoom, (?), Marc Valance, Resignation, platt abgeschildert. Zum Hörspiel "Aufgeräumt, ausgeräumt, weggeräumt" von Manfred Schwarz
Identität von Spielzeit und gespielter Zeit; vgl. H.P.Treichler, De Hundstag, 1984 und E.Zopfi, Di grüen Linie, 1986
"Der Autor schreibt zu seinem Hörspiel: Peter, der Mittfünfziger, bei einer Nachrichtenagentur beschäftigt, aber nebenbei mit mehr oder weniger Erfolg schriftstellernd, ist dabei, aufzuräumen. Er schmeisst alles weg, was ihm überflüssig erscheint, und überflüssig erscheint ihm alles, was er so nebenher geschrieben hat in den letzten zwanzig Jahren. Das macht den Sohn Thomas hellhörig. Er möchte Auskunft haben über die Umstände, die zu dieser doch nicht alltäglichen Aufräumeaktion geführt haben. Vor allem wundert ihn, dass seine Mutter die Verhaltensweise ihres Mannes weder zu stören noch zu überraschen scheint. So bohrt er eben weiter und muss erkennen, dass seine Eltern praktisch aneinandervorbeigelebt haben und keines von beiden eine Ahnung hat, dass das andere unter diesem Auseinanderleben gelitten hat und leidet.
[...]
Der Radio- Fernseh- und Bühnenautor und Journalist hat in seine neue Arbeit persönliche Erfahrungen eingebracht. Das Hörspiel dauert so lange wie die Handlung in Wirklichkeit." [Pgr 3/84, S.13]
Lukas B. Suter
Spelterini hebt ab (75')
Bearbeitung durch den Autor historisches Hörspiel Komödie nk
Urs Helmensdorfer, Bern
4.12.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
NZZ, 6.12.84, che., Spelterini, ein griesgrämiger Luftibus
Hörspiel-Apéro, Bern, 8.12.84
"'Das Stück spielt in der Nacht vom 2. auf den 3.August 1913 in der Reception des Grand-Hotels Viktoria in Kandersteg, in der Nacht vom 3. auf den 4.August 1913 in einem Ballonkorb über den schweizerischen und den italienischen Alpen, anfang August 1914 in der Reception des Grand-Hotels Viktoria in Kandersteg, am Morgen und am Mittag des 2.Juni 1931 in Spelterinis Chalet Alpenblick in Sirnitz, Kärnten, am Nachmittag des gleichen Tages im Garten vor Spelterinis Chalet und zu einem unbestimmten Zeitpunkt auf der Insel Vitö, östlich von Spitzbergen.
Spelterini, so wie er in diesem Stück auftritt, hat zwar Wesentliches mit dem historischen Luftschiffer gleichen Namens gemeinsam, aber er ist, wie alle andern Personen, eine Kunstfigur.' (Lukas B.Suter)
Ein neues Stück des 26jährigen Schweizer Autors. Wir bringen es als Ursendung. Für 'Schrebers Garten' hat er den Dramatikerpreis der Stadt Mülheim/Ruhr 1984 erhalten." [Pgr 3/84, S.15]
"Eine 'Komödie' nennt Lukas B.Suter sein Stück 'Spelterini hebt ab', das eben erst, am 30.November, in der 'Werkstatt' des Berliner Schiller-Theaters seine Uraufführung erlebt hat und im Februar auf der Bühne des Zürcher Neumarkttheaters zu sehen sein wird. Daneben hat der Autor selbst eine Hörspielfassung des Stoffs erarbeitet, die nun in der Inszenierung durch Urs Helmensdorfer zu hören war." [NZZ, che.]
Werner Kuhn
Aabiglied (64')
Dialekt Stereo Musik: Bill von Arx (Improvisation) 5 [D&F]
Hans Jedlitschka, Zürich
9.12.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.)
Thurgauer Zeitung (?), 9.12.84, Heinz Appenzeller, Ehe am Lebensabend
Der Bund, 14.12.84, rri., Familiengeschichte mit gutem Ende. "Aabiglied" von Werner Kuhn
Solothurner AZ, 8.12.84, Heinz Appenzeller, Ehe am Lebensabend
LNN, 7.12.84, Heinz Appenzeller, Keine Klischee-Grossmutter
"Aabiglied" wurde am 19.11.86 im Zentrum Karl der Grosse im Rahmen eines Altersnachmittags vorgeführt (Veranstaltung des Sozialamtes der Stadt Zürich).
"Die 'geschenkten Jahre', die sich aus der im Durchschnitt erhöhten Lebenserwartung der modernen Menschen (Frauen 78 Jahre, Männer 72 Jahre) für alte Leute ergeben, führen in manchen Familien zu erheblichen Problemen. Da ist einmal die Frage: Soll eine ältere, verwitwete Frau, schon Grossmutter, an ihrem Lebensabend nochmals heiraten? Diese Frage stürzt in unserem Dialekthörspiel 'Aabiglied' drei Generationen einer Schweizerfamilie in einige Schwierigkeiten. Nicht immer aber wird dieses Problem, die Wiederverheiratung eines Grosselternteils, so gelöst wie in unserem vergnüglichen Hörspiel-Fall.
Werner Kuhn, geb. 1913, beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema: 'Probleme des alten Menschen'. Mit 'Aabiglied' hat er sein 5.Hörspiel für die Abteilung Dramatik geschrieben." [Pgr 3/84, S.16]
Pierre Imhasly
Persephone, ganz aus Liebe - Ein Lamento (69')
Stereo Musik: Pierre Favre / Tamia 3 [D&F]
Franziskus Abgottspon, Zürich
11.12.84
84 (DRS-2, 2 Sdg.)
Solothurner AZ / Thurgauer Zeitung (?), 11.12.84, Beatrice Strebel, Experimentelles Hohelied
Basler Zeitung, 13.12.84, Peter Schulthess, Dichterische Zumutung
NZZ, 15.12.84, che., Persephone und der Stier...?
Hörspiel-Apéro, 15.12.84, Zürich
"Motto: 'Es gilt, gegen Freud, zu zeigen, dass nicht alle Zivilisation die Macht der Libido notwendig für ihre Zwecke unterjochen muss. Es gilt, den Verstand mit Herz auszustatten, einer zweiten Aufklärung zum Siege zu verhelfen.' (Konstantin Romanos)
Umsetzung: Homo - hominis; Mensch gleich Mann. Doch dessen Hinfälligkeit bedenkend, und ahnend, die Frau sei ungleich stärker an moralischer Kraft, an erotischem, an vitalem Potiential, soll ein innerer Monolog geschrieben werden, der eine Hommage an die Frau, von dieser selbst gesprochen wird. Dieses Hohelied, anschwellend in ihr selbst, vorgetragen Schritt für Schritt durch sie, es verkommt, in der Verzweiflung zum Lamento, zur Klage, der letzten: Dies irae. Und ist, in der schmerzläuternden Auflösung, dennoch ein Exultate. Einiges davon fällt auf den Mann, so dass dieser - wie ein Mond - abstrahlt und reflektiert.
Stil: Reflexion, Assoziation und lyrische Überhöhung = Evokation; poésie en prose." [Pgr 3/84, S.16]
Max Schlatter
Ciao Carole (60')
Dialekt Stereo Musik: Schifer Schafer (René M.Schafer)
Urs Helmensdorfer, Bern
23.12.84
84 (DRS-1, 2 Sdg.), 86 (DRS-1, 1 Sdg.)
"Jan Muster ist 17jährig. Er ist bei der geschiedenen Mutter aufgewachsen, hat in einer Schüler-Rockband Gitarre gespielt, eine Verkäuferlehre angefangen - und Autos geknackt.
Nach einer Spritzfahrt mit einem gestohlenen Wagen wird er erwischt. Er kommt vor Jugendgericht und wird in ein Heim eingewiesen. Er scheint sich vorläufig aufgefangen zu haben.
In einem langen Brief, den er seiner Freundin Carole schreibt, und in Liedern, die er auf Tonband singt, versucht er seine Situation zu klären. Er zeigt seine Gefühle zwischen Ängsten und Hoffnung, zwischen Resignation und 'Mumm'.
Der Autor - Betreuer in einem Jugendheim - glaubt Jan zu verstehen, er weiss aber auch, dass alle Jans ihren eigenen Weg, ihr eigenes Leben finden müssen.
Als Jan ist Marco Morelli zu hören." [Pgr 3/84, S.18]
Urs Widmer
1984/85 (4')
Dialekt Kurzhörspiel Montagsstudio
Stephan Heilmann, Basel
31.12.84
84 (DRS-2, 1 Sdg.)